Prälat Hermann Rieß |
„Wir müssen aus der Enge eigener Interessen in die Weite der Sorgen kommen, die die Entwicklung unserer Welt betreffen. Was heute alle zu lernen haben, gilt für Christen erst recht: Wir müssen aus dem Egoismus des Kreisens um uns selbst in die Verantwortung für die anderen kommen. Wir müssen den Lernprozess miteinander riskieren. Dabei habe ich den Eindruck, dass uns dieser Lernprozess bisher viel zu wenig gelungen ist… Und nun meine ich, in diesem „Lernprozess“ habe das GAW eine wichtige Funktion. In unserer Arbeit können konkrete Ziele gezeigt und mögliche Schritte empfohlen werden. Hier werden persönliche Kontakte angebahnt und ausgebaut. So gelingt es, manche Gemeindeglieder einzuüben in die Aufgabe der Weltverantwortung…
Wenn Diaspora die Ursituation der Kirche ist, dann haben wir allen Grund, von Diasporagemeinden zu lernen, ihnen freilich auch zu helfen.So zu helfen, dass wir sie ermutigen und befähigen, mit dem Evangelium die Isolierung zu überwinden und das Evangelium ihrer Umgebung weiterzugeben.“
(in: GA-Blatt Heft 1, 1972, S. 20, von: Prälat Hermann Rieß (1914-1990) war von 1979-1988 Präsident des GAW der EKD)
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