Am 3. und 4. Juni wird die Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland (ELKL) über die Abschaffung der Frauenordination diskutieren und diese – wie es aussieht – auch beschließen. Rudite Losane, Vorsitzende des Verbandes Lettischer Lutherischer Theologinnen: „Die Ablehnung der Frauenordination in Lettland bedeutet einen riesigen Verlust, den die jetzige Kirchenleitung nicht wahrnehmen will. In einer Situation des Pastorenmangels wird in Lettland der Synodenbeschluss vorbereitet, Männer mit einer geringeren theologischen und allgemeinen Bildung zur Ordination zuzulassen, statt die ordinierten Frauen aus dem Ausland (Anm. aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche Lettlands im Ausland) nach Lettland zu rufen bzw. Frauen zu ordinieren, die seit Jahren als Evangelistinnen in Lettland tätig sind.“

Mit dem Amtsantritt von Erzbischof Janis Vanags 1993 wurde die seit 1975 in der ELKL praktizierte Frauenordination gestoppt. Frauen werden seither nicht mehr ordiniert. Rudite Losane: „Frauen, die ihren Beruf nach 1993 weiterhin ausübten, wurden unter Druck gesetzt.“

Seit 1993 kämpfen lettische Theologinnen darum, dass die Frauenordination wieder praktiziert wird. U.a. wurde im Jahr 2005 das Buch „Lieder und Geschichten Marias. Schriften lettischer Theologinnen herausgegeben.“ Dieses Buch wurde von der GAW-Frauenarbeit und dem Konvent Evangelischer Theologinnen in der Bundesrepublik Deutschland e.V. in deutscher Sprache veröffentlicht:

Marijas

Lettische Theologinnen melden sich zu Wort

Das Buch enthält Predigten und Andachten sowie geistliche Betrachtungen und Gedichte. Den Texten vorangestellt ist jeweils ein Lebenslauf der Autorin. Für die lettischen Theologinnen bedeutet die Herausgabe des Buches eine Rückenstärkung und moralische Unterstützung – sowie die Möglichkeit auf ihre Situation aufmerksam zu machen.


272 Seiten, 2,50 €, ISBN 978-3-87593-103-7

Sie können das Buch bestellen unter: verlag@gustav-adolf-werk.de oder Tel: 0341/490 62 13.