Bringt den Durstigen Wasser entgegen, die ihr wohnt im Lande…; bietet Brot den Flüchtigen. (Jesaja 21,14)

Die Bibel ist voll von Fluchtgeschichten. Sie erzählt von Menschen, die ihre Heimat verlassen und sich von allem trennen und ins Unbekannte ziehen mussten.

Solche Geschichten gibt es reichlich aus der Geschichte der evangelischen Diaspora. Eine schöne Geschichte wird aus dem Jahre 1732 aus dem sächsischen Chemnitz berichtet. 

450 evangelische Flüchtlinge – vertrieben aus dem Salzburger Land kamen in Chemnitz an. Sie hatten alles verloren – Zukunft war mit diesem Glauben dort nicht mehr möglich. Auf der Suche nach einer neuen Heimat kamen sie auf der Flucht auch nach Chemnitz. Der Rat der Stadt rief seine Bürger auf „solche arme Leute mit möglicher Bewirtung einigermaßen zu erquicken, auch …(Reiseproviant ) für diese von ihren Gütern entblößte Religionsverwandten zusammen zu bringen“. Die Bürger Chemnitz sind dem nachgekommen und haben reichlich Hilfe geleistet. Insbesondere die Prediger in den Kirchen haben ihre Gemeindemitglieder ermahnt und ermutigt, den Flüchtlingen zu helfen. 

Ein wunderbares Zeichen der Solidarität getragen von dem Glauben, der uns ein feines Gespür dafür geben soll, Barmherzigkeit gerade mit Flüchtlingen zu leben. Denn die Bibel ist ein Buch voll von Fluchtgeschichten und will uns aus dem Glauben her Empathie für Flüchtende geben. Am Umgang mit Flüchtlingen in unserer Gesellschaft und in den Ländern, wo sich unsere evangelischen Partnerkirchen für sie einsetzen und wir sie dabei unterstützen entscheidet auch darüber, wie tief wir in dem Glauben verwurzelt sind, der uns auf den fremden Nächsten weist. 

Das GAW unterstützt derzeit in größerem Umfang die Flüchtlingsarbeit der Griechischen Evangelischen Kirche. Und oft geht es elementar um Wasser und Brot…