„Bleiben und Christus dienen“

… war das Motto des diesjährigen Familientreffens der Reformierten Kirche in der Karpato-Ukraine. Es trifft das, was die gesamte ungarischsprachige Minderheit in der Grenzregion in der Ukraine bewegt. Die Menschen stehen vor der Frage, wie sie in ihrer Heimat überleben können. Es wird immer schwerer. Da ist der Krieg in der Ostukraine, der wehrfähige Männer aus dem Land treibt. Da sind die massiven wirtschaftlichen Probleme des Landes. In den vergangenen zwei Jahren wurde die ukrainische Währung massiv abgewertet. War der Euro vor zwei Jahren 10 Griwna wert, so braucht man jetzt 25 Griwna für einen Euro. Man bekommt kaum noch etwas für sein Geld. Auch die Infrastruktur macht einem das Leben schwer. Die Straßen sind schlecht und voller Schlaglöcher. Was hält einen hier, wenn man woanders eine besser bezahlte Arbeit bekommen kann? Solche Fragen stellen sich viele Menschen. Und viele sind schon gegangen.

Die reformierte Kirche bleibt an der Seite der Menschen, die ihr anvertraut sind, und will ihnen dienen. Dazu gehört auch, sie zu motivieren, zu bleiben. Vor fünf Jahren hatte Bischof Zan Fabian die Idee, einen Familientag zu veranstalten, der den Menschen Kraft und geistige Nahrung geben soll. Beim ersten Mal nahmen 6.000 Menschen teil – ein kleiner Kirchentag der Reformierten in der Ukraine. In diesem Jahr waren es 5.200 Teilnehmende. Darunter auch Agotha Denes. Sie war GAW-Stipendiatin 2014/15 und begann Anfang September ihre Hilfspredigerzeit in Péterfalva. Sie hatte auch ursprünglich überlegt, ihren ersten Pfarrdienst in Ungarn anzutreten. Der Bischof konnte sie überzeugen, zunächst in ihrer Heimat den Pfarrdienst anzutreten. Das macht sie – und hat gleich den Familientag mitorganisiert. Und sie ist motiviert für ihren Dienst! Bleiben und dienen – das gilt auch für Agota.