Pfarrhaus und Kirche

„Aus Gnade lebe ich gerne hier und denke gar nicht daran, hier wegzugehen!“ bekennt Pfarrer Károly aus der 400 Mitglieder zählenden Gemeinde in Forgolan (ungarisch: Forgolány) in der Ukraine. Das hat was, denn er selbst hat kaum etwas. 150 Euro Pfarrgehalt sind im Monat für eine vierköpfige Familie sehr wenig. Allein durch Benzinkosten geht 1/3 des Gehalts weg, denn er betreut als Seelsorger ein Krankenhaus und eine Filialgemeinde. Károly will es aber den vielen anderen nicht nachmachen, die schon gegangen sind, weil sie z.B. in Ungarn ein besseres Gehalt verdienen. Es gibt diese schleichende Abwanderung. Und sie wird anhalten, wenn die wirtschaftlichen Grundlagen sich nicht verbessern. Viele haben die Hoffnung schon aufgegeben. „Wir können doch nicht alle gehen!“ sagt Kárloy. „Das hier ist schließlich unsere Heimat und hier ist unsere Gemeinde!“

Károly im Pfarrhaus 

Die Kirche kann dankbar, dass es solche Pfarrer gibt. Andere hat es schon weggezogen. Und es gibt gute Gründe dafür. Manchmal ist es der älteste Sohn einer Familie, der Abitur gemacht hat und auf Grund des Krieges in der Ostukraine zum Militär müßte. „Das ist nicht unser Krieg!“ sagen viele ungarische Menschen. Aber genau dieser Krieg treibt Menschen aus dem Land. 

Seit dem 14. Jahrhundert gibt es in Forgolan eine reformierte Gemeinde. Die Kirche ist aus dem 18. Jahrhundert. Das Pfarrhaus wurde durch die Sowjets der Gemeinde weggenommen. Als Ruine bekam man es wieder. Als 2002 Károly als Pfarrer kam, begann der Pfarrhausbau. 2008 konnte endlich der Pfarrer in das halbfertige Haus einziehen. Nun hat das GAW beim Ausbau des Dachgeschosses geholfen. „Sagt allen Spendern einen herzlichen!“ gibt Károly mit auf den Weg.