„Wie die Gustav-Adolf-Vereine (GAV) entstanden sind, ist weitgehend bekannt. … Die territoriale Neuordnung Deutschlands durch den Reichsdeputationshauptschluß 1803 und den Wiener Kongreß 1815 hatte konfessionell einigermaßen einheitliche Gebiete durchbrochen. Die Rückkehr des Papstes nach Rom 1814, die Wiederherstellung des Jesuitenordens im gleichen Jahr und das Luther-Jubiläum 1817 schärften konfessionelles Selbstbewußtsein. Der Leipziger Professor und Superintendent Heinrich Gottlieb Tzschirner, ein Vorgänger Christian Gottlob Leberecht Großmanns, sah wohl nicht ohne Grund die Gefahr einer Rekonfessionalisierung, denn Völkermischungen fördern Abgrenzungen. Aber die Ablehnung der Fremdherrschaft Napoleons I. hatte ein Nationalbewußtsein entstehen lassen, das die Kleinstaaterei in Frage stellte und den Blick nach draußen richtete. Die GAV suchten dabei den evangelischen Glaubensgenossen brüderliche Hilfe zu vermitteln.“ (aus der „Evangelischen Diaspora“, Jahrbuch des GAW)
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