Das Gemeindezentrum der reformierten Gemeinde im

Budapester Stadteil Örmezö war früher ein Pub.

Örmezö ist ein Stadtteil am Rande der ungarischen Hauptstadt
Budapest. Plattenbauten dominieren das Bild. Dávid Faragó, Pfarrer der
reformierten Gemeinde von Örmezö: „Als ich vor einigen Jahren in Örmezö ankam,
wusste ich, dass wir viel Zeit brauchen würden Gemeinde zu bauen. Es gibt viele
Schwierigkeiten, die mit dem Leben in einem solchen Stadtviertel verbunden
sind. Die Wände in den Häusern sind dünn, haben aber dennoch eine große Kraft, die
Menschen auf Distanz zueinander zu halten.“

Viele Jahre trafen sich die Mitglieder der Gemeinde in der
Wohnung des Pfarrers, um Gottesdienste oder Bibelstunden zu halten. Jetzt
endlich – im August 2014 – haben sie ein kleines Gemeindezentrum einweihen
können: in den Räumen eines ehemaligen Pubs. Eine ältere Frau, die seit 36
Jahren in Örmezö lebt und Mitglied der Gemeinde ist, erzählt: „Ich bin
reformiert getauft. Aber solange es keine reformierte Gemeinde in Örmezö gab,
praktizierte ich meinen Glauben nicht. Ich war sehr dankbar, als Pfarrer Faragó
hier begann, eine reformierte Gemeinde aufzubauen. Inzwischen sind meine drei
Enkelkinder hier getauft und eines ist sogar schon konfirmiert worden. Ich bin
sehr glücklich, dass wir nun endlich ein eigenes kleines Gemeindezentrum haben.“

Etwas ungewohnt ist es für einige der Gemeindemitglieder
noch, ihre Gottesdienste quasi im Schaufenster eines ehemaligen Pubs zu feiern.
Menschen gehen draußen vorbei und schauen hinein. Pfarrer Faragó: „Aber das ist
auch eine Chance. Die großen Fenster demonstrieren Offenheit und laden Menschen
ein, hereinzukommen.“