Bischof Eichholz erläutert das diakonische Werk „Unsere Stimme“

„Wir müssen denen eine Stimme geben, die keine Stimme haben,“ sagt überzeugt Bischof Eichholz. „Dazu sind wir gerufen!“ Und dann berichtet er von dem kleinen diakonischen Werk seiner Kirche, für das sie den Namen „Unsere Stimme“ gefunden haben. Es richtet sich an Waisenkinder, die aus den ca. 75 Waisenhäusern herauskommen und denen in der derzeitigen Situation des Landes keine Perspektiven gegeben werden. Die lutherische Kirche ist mit der Initiative „Unsere Stimme“ Vorreiter in Kirgistan, um den Kindern eine Chance zu geben. 

Seit etwa drei Jahren gibt es das Projekt. Es wendet sich an Mädchen und junge Frauen im Alter von ca. 16 bis 25 Jahren, die aus Kinderheimen entlassen werden. Vielfach haben sie auch schon Erfahrungen mit Prostitution und Kriminalität gemacht. In betreuten Wohnverhältnissen in den Einrichtungen von „Unserer Stimme“ bekommen sie Unterstützung in der Alltagsbewältigung, in der Wahrnehmung ihrer Rechte und werden medizinisch beraten. Einige bekommen ein Nähausbildung, andere durch einen Kooperationsvertrag eine Friseurausbildung. Vielen werden neue Berufsperspektiven eröffnet: Inzwischen konnten 150 junge Menschen betreut und in Ausbildungs- bzw. Studienplätze vermittelt werden. Denn es gibt viele talentierte Mädchen, die nur die richtige Orientierung brauchen, wie es in ihrem Leben weitergehen kann und welche Perspektiven es gibt. Auch im Süden des Landes in Osh gibt es einen Abzweig von „Unserer Stimme“.

„Es ist uns durch Lobbyarbeit gelungen, Gehör im Parlament für diese Nöte, die in der Gesellschaft existieren zu wecken,“ sagt Bischof Eichholz. „Wir hoffen, dass unser Beispiel Schule macht und insbesondere der Staat sich dieser Aufgabe annimmt. Wir unterstützen dabei gerne! Der Weg ist nicht einfach, aber wir sind gerufen, Stimme denen zu geben, die eine Stimme brauchen!“