„Warum sollten wir uns verstecken?“ fragt Bischof Eichholz angesprochen auf die Glocke in dem kleinen Glockenturm vor dem Bethaus der lutherischen Gemeinde in Bishkek. „Wir haben es nicht leicht als christliche Kirche in diesem Land, aber verstecken müssen wir uns nicht. Dazu gehört es, ein Kreuz auf jedem Bethaus zu haben und nach außen zu zeigen, was wir innen glauben. Mit der Glocke wollen wir uns hörbar machen.“ Und passend dazu steht im Altarraum des Bethauses des Vers: „Jesus Christus gestern, heute und derselbe auch in Ewigkeit!“ In Kirgistan ist das ein Bekenntnis, dass man nicht verlassen ist und dass man fest daran glaubt, dass ER – Jesus – mitgeht, egal was passiert. In einem islamischen Land, in dem in den letzten Jahren nach der Wende ca. 3.000 Moscheen gebaut wurden, ist dieser Glaube wichtig zu bekennen. Leider ist die Lage der kleinen lutherischen Kirche durch ein neues Religionsgesetzgebung erschwert.  

Das Bethaus in Bischkek wurde 1976 gleich nach der Registrierung gebaut. Damals ging der Bau schnell. Alle halfen mit. Und die Gottesdienste waren so gut besucht, dass die Leute draußen an den Fenstern zuhören mussten. „Das wünschte ich mir heute auch manchmal,“ sagt Bischof Eichholz freimütig. Jetzt kommen ca. 50 Menschen zu den Gottesdiensten. Ca. 100 gehören zu der Gemeinde. Es ist ihr nun mit Hilfe des Martin-Luther-Bundes gelungen, das Nachbarhaus als Pfarrhaus vor Kurzem zu erwerben. Das war ein Glücksfall. 

Inzwischen gibt es einen leichten Zuwachs zur Gemeinde. In die Kinder- und Jugendarbeit wird viel Zeit und Kraft investiert. Das spürt man im Gemeindeleben. 

„Die Glocke wird weiter läuten und zum Gottesdienst rufen und während des Vater unser!“ sagt Eichholz. „Und das geschieht auch, weil diese Gemeinde und die lutherische Kirche in vielfältiger Weise der „Stadt Bested sucht“. Dazu gebe ihr Gott Kraft!!!