„Die ganze Stadt ist ein Friedof“, sagt Eugen Lukinov über die Stadt Krasnoturinsk, wo er seit vier Jahren Pastor der lutherischen Gemeinde ist mit Unterstützung des GAW war es gelungen, hier eine neue Kirche zu bauen. Eugen Lukinov teilt sich die pfarramtlichen Aufgaben mit Pastor August Kruse, der der Gemeinde als Gemeindeleiter vorsteht. 

Kindergottesdienst in Krasnoturinsk

Die Stadt Krasnoturinsk liegt im Swerdlowsker Gebiet und entstand aus den Baracken der russlanddeutschen Zwangsarbeiter, die Aluminiumwerke aufbauten, von denen die Region heute noch lebt. Angefangen hatte es mit einem Arbeitslager der sog. Trudarmee, in denen hauptsächlich Russlanddeutsche gefangen gehalten wurde. 13 km von der jetzigen Stadt war ein großes Lager. Täglich mussten sie den Weg zu Fuß zurücklegen. Hier sind viele Menschen  als Folge von Entkräftung aus Hunger gestorben. 

„In diesem Jahr sagte der Bürgermeister am 9, Mai öffentlich, dass die Stadt Krasnoturinsk den Russlanddeutschen ihre Existenz verdankt“, sagt Eugen Lukinov. Und er erwähnte das unermessliche Leid dieser Menschen. Als Erinnerung an diese Opfer gibt es am Damm der Stadt ein Denkmal, dass viele Namen auflistet, um an sie zu erinnern.

Bereits 1947 wurden erste Versammlungen lutherischer Christen in Hauskreisen abgehalten. 1990 wurde die evangelisch-lutherische Gemeinde gegründet, die heute etwa 120 Glieder zählt. „Beinahe alle Gemeindemitglieder kommen zu einem der beiden Gottesdienste, die in Russisch und Deutsch angeboten werden. Auch haben wir eine Gruppe von 20 Kindern immer im Kindergottesdienst. Hier liegt eine große Chance der Gemeinde“, sagt Lukinov. „Das gibt Chance, bald mit einer eigenen Jugendarbeit zu beginnen.“

Im kommenden Projektkatalog 2015 wird das GAW auf Bitten der lutherischen Kirche die Aussenanlage sanieren.