Wie positionieren sich unsere lutherischen Partnerkirchen in der Krimkrise – sowohl in Russland als auch in der Ukraine? Wie sollen sie Stellung beziehen? Wie schnell können sie dabei auch missbraucht werden?
Ein negatives Beispiel hat leider den Weg in die Öffentlichkeit gefunden. In einer Nachrichtenagentur wurde geäußert, dass die Lutheraner in Russland die Annektierung der Krim befürworten würden. Zitiert wurde ein von der lutherischen Kirche losgesagter sektiererischer Mensch mit den Worten: «Guten Tag Krim, du kehrst nach Hause zurück». Der Anschein wurde erweckt, als würde hinter diesen Worten die gesamte lutherische Kirche stehen. Dies ist keinesfalls so. Der kommissarische Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands Dietrich Brauer hat daraufhin eine Stellungnahme herausgegeben. Der Wortlaut findet sich HIER. Er schreibt u.a.: „Mit größter Beunruhigung beobachten wir die gespannte Situation zwischen den Brudervölkern Russlands und der Ukraine. Leider werden, wie es schon oft in der Geschichte war, die einfachen Menschen zu Opfern der politischen Auseinandersetzung der Führungsetagen. Wir sehen, dass die christlichen Denominationen beider Seiten eine innere Spaltung erleben.“ Er ruft zum Frieden und Dialog auf. Solche Stimme gilt es zu unterstützen – auf beiden Seiten.
Die Auslandsbischöfin Bosse-Huber hat klargestellt: „Das Referendum auf der Krim bleibt ein Bruch des Völkerrechts.“ Und sie betont, dass die Krise aber nur auf den Wegen des Gesprächs und der Diplomatie zu lösen sei.
Für uns gilt es, die Stimme „der Kleinen“ – unsere Diasporapartnerkirchen – im Blick zu behalten und sie zu unterstützen, damit hier keine Radikalisierungen erfolgen. Schwierig ist es z.Zt. für die kleinen lutherischen Gemeinden auf der Krim, die zur DELKU, der lutherischen Kirche in der Ukraine gehören. Sie sind z.Zt. ohne Pfarrer, da er sich auf einer länger schon geplanten Reise in Deutschland befindet. – Enno Haaks
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