Bischof Brauer predigt 

„Das ist sehr bewegend für uns in Wittenberg, dass kleine Gemeinden in der Wolgaregion, die ganz andere Sorgen haben, für uns in Wittenberg eine
Kollekte mitgesamelt haben,“ sagte der Wittenberger Stadtpfarrer Dr.
Block, nachdem Bischof Diterich Brauer aus Moskau stellvertretend für
alle Partnerkirchen des GAW einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro im
Gottesdienst zum Reformationstag übergab. Inzwischen ist es das dritte
Mal, dass das GAW diese Solidaritätskollekte übergeben konnte.
Inspirieren ließen wir uns von der paulinischen Kollekte für die
jerusalemer Gemeinde. Die evangelische Gemeinde in Wittenberg muss sehr
viel Geld selbst aufbringen. Damit ist sie alleine überfordert. Das GAW
will hier helfen – das geschieht für uns weltweit!
Die Stadt- und
Pfarrkirche St. Marien der Lutherstadt Wittenberg ist Teil des
UNESCO-Welterbes. Sie gilt als das älteste Gebäude der Stadt. Bekannt
geworden als Predigtkirche Martin Luthers, ist sie eng mit dem
reformatorischen Geschehen verbunden. Für Christen in aller Welt gilt
sie als ein „evangelischer Pilgerort“, verbirgt jedoch auch Kunstschätze
wie den von Lucas Cranach d.Ä. gestalteten Altar. Im Chorraum erinnert
eine in den Boden gelassene Platte an die Aufbahrung des Leichnams von
Gustav II. Adolf. Im Zusammenhang mit dem nahenden Reformationsjubiläum
rückt die Stadtkirche auf besondere Weise in den Mittelpunkt der
Öffentlichkeit. Die Evangelische Stadtkirchengemeinde ist ein
Zusammenschluss von evangelischen Kirchengemeinden in Wittenberg und
Umgebung und zählt rund 4.000 Glieder. Ihre Hauptkirche ist die Stadt-
und Pfarrkirche St. Marien.

Scheckübergabe im Reformationsgottesdienst

Die
Kirche hat sich nur wenig verändert, seitdem Martin Luther 1512 seine
Professur an der Wittenberger Universität antrat. In der DDR-Zeit
vernachlässigt, hat sich über Jahrzehnte hinweg ein erheblicher
Sanierungsbedarf entwickelt. Bis zum Reformationsjubiläum 2017 soll die
Kirche saniert werden. Schwerpunkt der ersten Jahre war die Sanierung
der Außenhülle und des Dachs. Inzwischen haben Arbeiten im Inneren der
Kirche begonnen. Das Gesamtprojekt umfasst sieben bis acht Millionen
Euro und kann von der Kirchengemeinde nicht allein getragen werden. Das
Gustav-Adolf-Werk möchte zur Sanierung von Luthers Predigtkirche bis
2017 jährlich mit 10 000 €, insgesamt mit 70 000 € beitragen und hat
auch seine Partnerkirchen zu Spenden für das symbolträchtige Bauwerk
aufgerufen.