Eingang zur Fakultät
Kapelle der Fakultät

„Seit dem Jahr 2000 gehört das Evangelische Zentrum der Universität Klaipeda an,“ erzählt Dr. Baublys. „Fast alle Pfarrer der lutherischen und reformierten Kirche haben in den vergangenen Jahren hier studiert.“ Nun gehören der lutherischen Kirche insgesamt 24 Pfarrer an, der reformierten Kirche 5, wobei eine Frau dabei ist. „Auf absehbare Zeit werden keine Theologen benötigt. In den kommenden fünf Jahren vielleicht 2 insgesamt,“ meint Pastor Mindaugas Kairys aus der lutherischen Kirche. Nicht nur das ist ein Grund, warum sich die Fakultät in einer schwierigen Phase befindet – allerdings nicht allein ökonomisch. Sie muss und will sich neu ausrichten. Ziel ist es, sich als ein dezidiert theologisches Institut zu definieren, das der Gesellschaft eine alternative Theologie anbieten kann. „Und das wird nachgefragt,“ sagt Dr. Baublys. „Dafür entwickeln wir Programme verschiedenster Art bis hin zum „Non Profit Management“, das z.B. in Sozialeinrichtungen benötigt wird.“ Die, die einen Abschluß bisher gemacht haben, finden eine Arbeitsstelle. „Sie arbeiten bei NGO´s, staatlichen Organisationen oder anderen Einrichtungen.“ Schwierig scheint es zu sein, dass es ein entspanntes Verhältnis zu den beiden reformatorischen Kirchen gibt. Sie sind wenig eingebunden in die Veränderung des Curriculums der Fakultät. Auch ist es nicht gelungen, einen theologischen Beirat für die Fakultät zu etablieren, in dem beide Kirchen eine Stimme hätten. Allerdings besteht der Bedarf nach Fortbildung für beide Kirchen. Es ist sehr zu wünschen, dass man alle Kräfte bündelt, um dieses Institut nicht in Gefährdung zu bringen, denn die Infrastruktur ist da mit einer gut sortierten Bibliothek. Die Kirchen brauchen eine unabhängige Ausbildungsstätte, um nicht letztlich einlinige Theologen zu prägen. Alle Seiten müssen das Gespräch suchen! – Enno Haaks