Um zu seiner Gottesdienst seiner Gemeinde zu kommen, musste ein Diasporapfarrer immer an einer Kirche einer evangelischen Gemeinde einer anderen Konfession vorbeifahren. Sie lag eigentlich sehr günstig. Und die Gemeinde des Pfarrers überlegt, ob es nicht möglich sei, dort Räume zu mieten für Bibelstunden und Gottesdienste. Man kam leider nicht mehr ins Gespräch. Eines Tages fuhr er wieder dort vorbei und las ein Schild: „Zu verkaufen“. was war geschehen? Auf sein Nachfragen sagte man ihm: „Die Gemeinde hat geerbt…“

Sie hatte auf einmal wesentlich mehr als sie brauchte. Die Erbschaft hat die Mitglieder träge gemacht. Sie mussten sich nicht selbst mehr anstrengen, um die Gemeinde am Leben zu erhalten. Es ging nicht mehr um ihren monatlichen Beitrag. So ging die Kreativität verloren, die immer dann angestachelt wird, wenn man sich anstrengen muss und sehen muss, wie Gemeindeleben weitergehen kann.

In der Diaspora muss man sich anstrengen. Man braucht Kreativität – angefangen beim Kuchenbasar oder Wurstverkauf in argentinischen Gemeinde bis hin zu „Erziehung“ der Gemeindemitglieder, dass das Überleben der Gemeinde von ihnen abhängt. Schwierig ist es oft in den Gemeinden, die zu sehr abhängig sind – auch von ausländischen Geldgebern. Mit Spenden kann man auch Kreativität bremsen.

Die Kirchentagslosung weist uns darauf hin, dass es auch um unser Engagement geht, wenn die eigene Kirchengemeinde lebendig bleiben soll. In der Diaspora ist das noch intensiver spürbar als in größeren kirchlichen Strukturen. Aber dann geht es in der Losung ebenso um das richtige Maß. Zu viel macht träge und faul. Zu wenig kann das Überleben ebenso in Frage stellen. Die Kirchentagslosung ist aus dem 2. Buch Mose. Sie will uns lehren Maß zu halten, sorgsam mit unseren Ressourcen umzugehen – sie dann aber auch einzusetzen zum Aufbau der Gemeinden. In unserem Fall als GAW heißt das: Weltweit wollen wir Gemeinde helfen!

Das GAW ist mit einem vielfältigen Programm auf dem Kirchentag in Hamburg präsent:

http://www.gustav-adolf-werk.de/kirchentag.html