Kuba hat am vergangenen Sonntag gewählt. Unter den  Kandidaten befanden sich auch
Staatspräsident Raúl Castro und dessen Bruder Fidel Castro. Dieser erschien zur großen Überraschung persönlich in einem Wahllokal im Zentrum der Hauptstadt Havanna. Nachdem er seine Stimme
abgegeben und mit den Kindern, die die Wahlurnen bewachten, gescherzt
hatte, widmete sich der 86jährige Fidel Castro rund anderthalb Stunden den an den Ort des
Geschehens geeilten Journalisten.

Überraschungen wird die Wahl nicht bringen, denn es gibt nur eine Einheitsliste der Kommunistischen Partei. Andere Parteien sind nicht zugelassen. Die USA und viele Dissidenten in Kuba werten die Wahl als „Farce“. Trotz wahrnehmbarer Reformen ist Kuba bei den Wahlen noch Welten entfernt von demokratischen Standards. Doch die überalterte Partei- und Staatsführung will die Verjüngung der politischen Kader vorantreiben. Denn sie weiß: Die Zeit drängt.
„Der karibische Inselstaat Kuba gehört zu den letzten verbliebenen sozialistischen Ländern. Nach dem langsamen Rückzug des langjährigen Staatschefs Fidel Castro aus dem politischen Tagesgeschäft scheint sich aber auch auf Kuba eine Anpassung des Wirtschaftssystems in Richtung einer vorsichtigen Öffnung durchzusetzen. Die Hoffnungen unter der kubanischen Bevölkerung, die bisher nur mangelhaften Zugang zu Gütern des täglichen Lebens hatte, konzentrieren sich auf diese wirtschaftspolitischen Entwicklungen. In den Kirchengemeinden des Landes werden derweil Projekte fortgeführt, die bereits in der Vergangenheit zur Erleichterung des Alltags der Kubanerinnen und Kubaner beigetragen haben.“ (Quelle: Berliner Missionswerk)

Der Generalsekretär des GAW ist vom Berliner Missionswerk eingeladen, an einer Delegationreise teilzunehmen. In den vergangenen zwei Jahren hat das GAW auf Bitten der Berliner Landeskirche und des Missionswerkes zwei Projekte unterstützt. Das Missionswerk sucht Partner, die bei einer weiteren Öffnung helfen können, zahlreiche renovierungsbedürftige Gebäude der Presbyterianischen Kirche zu sanieren.