Daniel Ernst Jablonski |
„Daniel Ernst Jablonski (1660-1741), Enkel von Comenius und Bischof der polnischen Brüderunität, war einer der namhaftesten Intellektuellen zwischen Barock und Aufklärung. Er gilt als Vordenker für das Zusammenwachsen Europas. Er verkörpert wie kaum ein anderer Zeitgenosse die kulturelle Vermittlung zwischen Ost-, Mittel- und Westeuropa. Er schlug Brücken über territoriale Grenzen, sprachliche Barrieren und konfessionelle Lager hinweg, war zugleich Seelsorger, Historiker, Wissenschaftsorganisator und Kulturpolitiker.“ So heißt es im Begleittext zu einer Wanderausstellung, die vom 26. Februar bis 26. März in Leipzig zu sehen sein wird. Der Präsident des GAW Dr. Wilhelm Hüffmeier schreibt dazu in seinem Grußwort: „Lange schon ist die geistige Verwandtschaft zwischen Daniel Ernst Jablonski und dem Gustav-Adolf-Werk erkannt worden. Das ist sozusagen eine sächsisch-preußische Verwandtschaft. Person und Namen des Hofpredigers Jablonski weisen zwar in viele Richtungen, aber sein Hauptwirkungsfeld war Berlin und der Gustav-Adolf-Verein ist eine sächsische Gründung in Leipzig. Walther Wendland schreibt in seinem 1930, zwei Jahre vor dem hundertjährigen Gründungsjubiläum des Gustav-Adolf-Vereins erschienenen Buch „Siebenhundert Jahre Kirchengeschichte Berlins: „Wo nur der Protestantismus verfolgt wurde, in Polen, Ungarn, Siebenbürgen oder Böhmen, trat Jablonski für ihn ein und sorgte dafür, daß der Preußische Staat die Traditionen des Großen Kurfürsten nicht vergaß; es ist auffallend, daß der Gustav-Adolf-Verein diesem seinem ersten Vorkämpfer noch nie eine Ehrung … hat zuteil werden lassen. Die Geschichte ist, Gott sei Dank, geduldig und bietet nun endlich eine Chance, diese Ehrung nachzuholen. Persönlich konnte ich das schon in Form eines Beitrags über Jablonski als reformierten Hofprediger für den Katalog der zum 350. Geburtstag Jablonskis im Jahr 2010 konzipierten Ausstellung nachholen. Umso mehr freue ich, dass die Ausstellung „Brückenschläge“ nach erfolgreichen Wanderungen durch Deutschland, aber auch Polen und Tschechien nun auch in Leipzig zu sehen ist. Seit über 180 Jahren ist hier der Sitz des Gustav-Adolf-Werks. „
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