Aus der Geschichte der Kirchen in Russland im Jahr 1940/41 findet sich in der „Jahresrundschau über die Diapsora“ Folgendes:

„Das frühere Rußland zählte über 100 Millionen Gläubige, 46.437 Kirchen und 50.960 Priesterder orthodoxen Kirche. Außerdem gab es zwei Millionen deutsche Lutheraner. Über diese Kirche ist nun eine Verfolgung in Gang gesetzt worden, die frühere Christenverfolgungen etwa die im römischen Reich gänzlich in den Schatten stellt. Denn hier hat systematisches einheitliches Staatsvorgehen über das ganze Gebiet der Sowjetunion stattgefunden, das alle Ausübung des Glaubens zu verhindern im Zuge war. Es sind nur etwas 15.000 Kirchenstehengebleiben, die als Speicher, Werkstuben, Teehäuser, Museen verwandt werden, in wenigen kleineren Kirchen darf noch Gottesdienst verrichtet werden. Von den 3.000 Moskauer Kirchen sind noch 25 kleinere in gottesdienstlichem Gebrauch. Schon 1937 wurde die Zahl der emordeten Bischöfe auf 50, der Priester auf 4.860 angegeben. Von 800 evangelischen Kirchen, lutherischen und reformierten, dient keine mehr ihrer Bestimmung, die deutschen Pfarrer sind ihrer Ämter enthoben, verschickt oder tot. Trotzdem hören in den Gottlosenblättern die Klagen darüber nicht auf, dass Kinder und Jugendliche immer noch beten und in die Kirche gehen, und man hat eine besondere religionsfeindliche Schulung der jungen Soldaten in den Kasernen für nötig erachtet.“