Im kommenden Jahr sind es 40 Jahre, dass mit der „Leuenberger Konkordie“ ein Fundament geschaffen wurde, Kirchengemeinschaft zwischen den lutherischen, reformierten und den aus ihnen hervorgegangenen unierten Kirchen zu ermöglichen. Die Arbeit des Gustav-Adolf-Werkes e.V. (GAW), dem Diasporawerk der EKD, orientiert sich daran. Jetzt treffen sich die protestantischen Kirchen Europas vom 20.-26. September in Florenz zur 7. Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE). Der Präsident des GAW, Dr. Wilhelm Hüffmeier, ist sowohl als Präsident des GAW als auch als ehemaliger Generalsekretär der GEKE eingeladen. Unter dem Motto „Frei für die Zukunft“ werden in Florenz die Arbeitsfelder für die kommenden Jahre abgesteckt. Schwerpunkte werden dabei die Zukunft der Kirchengemeinschaft und die Pluralität der Religionen in Europa sein. Weitere wichtige Themenbereiche sind das Reformationsjubiläum 2017 und die Ökumene. 106 Kirchen verwirklichen durch ihre Zustimmung zur Leuenberger Konkordie von 1973 die Kirchengemeinschaft der GEKE. Sie vertreten insgesamt rund 50 Millionen Evangelische. Kirchengemeinschaft im Sinne der Konkordie ist durch das gemeinsame Verständnis des Evangeliums möglich. Unterschiede im Bekenntnis und in der Verfassung der Kirchen verlieren ihre kirchentrennende Wirkung. Die Kirchen der GEKE verpflichten sich zu gemeinsamem Zeugnis und Dienst. Die Kirchen feiern gemeinsam Gottesdienst und Abendmahl, Ordination und Ämter werden wechselseitig anerkannt. Ein „Kanzeltausch“, das Predigen eines lutherischen Pfarrers oder einer Pfarrerin von einer reformierten Kanzel und umgekehrt, ist daher nicht nur theoretisch möglich, sondern wird auch laufend praktiziert. Gleiches gilt für die Möglichkeit der Besetzung von Pfarrstellen über Bekenntnis- und Landesgrenzen hinweg. Seit ihrer Gründung arbeitet die Gemeinschaft daran, trotz der bestehenden Unterschiede Annäherung zu schaffen, wo immer dies möglich ist. – „Das Wort von der Freiheit hat für evangelische Kirchen eine zentrale Bedeutung“, sagt Michael Bünker, Generalsekretär der GEKE, am Sitz der Gemeinschaft in Wien. „Auf der Vollversammlung werden sich die europäischen Protestanten fragen: Was bedeutet es, evangelische Kirche in der heutigen Zeit zu sein und vor welchen gemeinsamen und geographisch, kulturell oder gesellschaftlich spezifischen Herausforderungen stehen die protestantischen Kirchen? Was gilt es zu reformieren? Ich erwarte mir dazu von der Vollversammlung intensive Diskussionen und zukunftsweisende Beschlüsse.“