Kirche in Welyka Palad

Die Europameisterschaft in diesem Jahr in Polen und der Ukraine liegt zurück. Kurzzeitig waren die Länder im Fokus der Aufmerksamkeit – insbesondere die Ukraine. Dabei geht es um die kritische ökonomische Situation, der Umgang mit Bürger- und Menschenrechten und um den autoritären Regierungsstil der gegenwärtigen Regierung. Als GAW arbeiten der DELKU (Deutsche Ev. Lutherische Kirche in der Ukraine) und mit der reformierten Kirche in der Karpato-Ukraine zusammen. Im gegenwärtigen Projektkatalog sammeln wir für die Sanierung einer Kirche im Dorf Welyka Palad (ungarisch: Nagypalád). Es liegt in der westlichen Ukraine, etwa 28 Kilometer südwestlich der Stadt Winogradiw in unmittelbarer Nähe der Grenze zu Ungarn und zu Rumänien. Über 90% der etwa 1.800 Einwohner ist ungarischsprachig. Das Dorf ist ein Beispiel für die wechselvolle Geschichte der Karpato-Ukraine. Gehörte es am Anfang des 20. Jahrhunderts zu Österreich-Ungarn, wurden die Bewohner bald Bürger der Tschechoslowakei, dann Ungarns, später Rumäniens. Nach dem 2. Weltkrieg folgten Jahrzehnte in der Sowjetunion. Seit der Wende 1991 gehört das Dorf zur Ukraine. Während die Regierungen wechselten, die Gesetze und die Währungen, so blieb das Dorf das selbe und ebenso auch die Nachbarn. Der Lebensstandard ist jedoch in den letzten Jahren gesunken. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 60%. Die Altersarmut ist groß. In dem Dorf gibt es eine aktive reformierte Gemeinde. Zweimal in der Woche finden in der Kirche Gottesdienste statt, zu denen sich bis zu 200 Gläubige versammeln. Mehrere Male im Jahr organisiert die Gemeinde in der Zusammenarbeit mit dem Kirchendistrikt Freizeiten, darüber hinaus noch eigene Jugendtage, Familienfreizeiten und andere Veranstaltungen. Die Kirche von Welyka Palad ist unter Verwendung von Teilen einer früheren gotischen Kirche gebaut und 1913 eingeweiht worden. Der neugotische Klinkerbau verfügt über 700 Sitzplätze. Vor rund 30 Jahren wurde sie zuletzt renoviert. Dringend sanierungsbedürftig ist das Dach des Gebäudes. Auch die Wände müssen neu verputzt und gestrichen werden. Die Fenster und Türen bedürfen ebenfalls einer Erneuerung. Das GAW hilft bei der Sanierung der Kirche.