Für mich ist es nach wie vor die schönste Kirche, die ich kenne! An ihr hängt Herzblut. Am Sonntag Palmarum 2004 wurde die Kapelle „La Esperanza“ in Santiago de Chile in der Kommune La Florida im Sektor Villa O´Higgins eingeweiht. Es war wie ein kleine Wunder, wie dieser Kapellenbau zustande kam. Als ich den Pfarrdienst in Santiago antrat, da gab es im diakonischen Zentrum eine kleine lutherische Gemeinde, die aus der Arbeit des Kindergartens und der Schule in diesem Armenviertel entstanden war. Irgendwann hatte man ihr eine kleine Holzhütte als Kapelle zur Verfügung gestellt. Sie war im Grunde baufällig und keiner konnte sie mehr gebrauchen. Bald schon träumten die Gemeindemitglieder von einer eigenen Kapelle. Geliebt wurden sie jedoch nicht in dem Zentrum und waren nie besonders gut integriert. Der lutherischen Versöhnungsgemeinde im Norden der Stadt und Träger des diakonsichen Zentrums war das aber ein Herzensanliegen, hier einen Ort der Verkündigung zu haben. Und so begann man, den Plan der Gemeinde zu unterstützen. Nur wie? In der zeit feierten sowohl mein Vater als auch ein guter Freund ihre 70igsten Geburtstage. Wie ein Wunder kamen über 80% der Baukosten nur durch diese beiden Feiern zustande. Was fehlte, gab das Gustav-Adolf-Werk und die Versöhnungsgemeinde. Und so konnte dann am Sonntag Palmarum die Kapelle geweiht werden. Ein wunderbarere Tag!
Nur – so wunderbar ging es mit der Gemeinde nicht weiter. Der zuständige Pastor ging. Die Nachfolgerin arbeitete mit mäßigem Erfolg. Bald ging auch sie und so blieb die Gemeinde vakant. Einmal im Monat übernahm ich die Gottesdienste in der Kapelle. So richtig in Schwung kam die Arbeit nicht. Es fehlte jemand, der regelmäßig vor Ort war. Jetzt gibt es endlich wieder jemanden. Miguel heißt er. Er studiert noch Theologie. Inzwischen hat er die Aufgabe bekommen, hier Menschen zu sammeln, mit der Schule zusammen zu abrieten und zu versuchen Gemeinde zu bauen. Der Enthusiasmus ist groß. Und wir hoffen und beten, dass es gelingen möge, hier wieder als lutherische Kirche Präsenz zeigen zu können. – Pfarrer Enno Haaks
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