Der Rohbau der Kirche in Saratow

„Möchtest Du Wunder sehen, dann komm
nach Saratow!“, lud uns der Ehrenvorsitzende der lutherischen
Gemeinde in Saratow an der Wolga, Peter Hamm, ein. Er ist unermüdlich
dabei für seine Gemeinde Mittel zu sammeln, damit endlich wieder
eine schöne lutherische Kirche in Saratow steht. 1972 wurde die alte
lutherische Kirche in der Breschnew-Ära gesprengt. Sie stand im
Zentrum an der „Deutschen Straße“. Saratow war eine der größten
Städte deutscher Siedler und ein wichtiger und reicher Handelspunkt.
Lange war sie das Zentrum für die ganze Region.

Anfang der 90er Jahre hat sich
lutherisches Leben wieder gesammelt. Die Gemeinde ließ sich
registrieren. Anfangs traf man sich in einem Kellerraum, der der
katholischen Gemeinde gehörte. Dann begann das Projekt einer neuen
Kirche zu reifen. Pläne wurden gemacht und Geld gesammelt. 2006 war
es soweit: Der Bau konnte beginnen. Nur – man baute auf Hoffnung.
Ca. eine halbe Million Euro ist verbaut. Man braucht noch einmal so
viel. Anderseits kann man anhand des Rohbaus erahnen, wie die Kirche von der
Wolga aus in Zukunft ein Blickfang sein wird. „Das wird die Menschen
neugierig machen. Und wir werden dann auch verstärkt diakonische
Angebote machen können. Ein Kindergarten wäre denkbar“, sagt
Propst Alexander Scheiermann. Wie der Ehrenvorsitzende und der Propst erzählen,
glaubt man ihnen, dass sie es bis 2017 schaffen könnten, das Gebäude
fertig zu stellen. „Das ist doch ein schönes Ziel“, ergänzt
Präsident des GAW, Dr. Hüffmeier, „wenn ihr zum Reformationsjubiläum hier
mit eurer neuen Kirche seid!“ Es gibt noch viel zu tun, aber
Kirchen wurden auch in der Vergangenheit immer über längere Zeiträume
gebaut.