Lutherzwerg in Leipzig

Lutherzwerge überall – diesen Eindruck hatte man auf dem Wittenberger Marktplatz vor einiger Zeit. Rote, grüne, blaue und schwarze Nachbildungen des Lutherdenkmals auf dem Marktplatz standen in Reih und Glied. Jetzt ist einer bei mir. Am gestrigen Abend wurde mir ein „Lutherzwerg“ angeliefert. Eine Lehrerin eines Gymnasiums brachte ihn bei mir vorbei, damit wir ihn morgen im Reformationsgottesdienst in der Bethanienkirche in Schleußig/Leipzig nutzen können. Spannend fand ich, wo dieser geliehene Luther inzwischen überall war: In zahlreichen Schulen nutzten Geschichts- und ReligionslehrerInnen ihn, um von Luther, seiner Zeit, seinem Anliegen und den Auswirkungen bis heute erzählen zu können.

Kritische Diskussionen hatte die Kunstaktion im Rahmen der „Lutherdekade 2017“ ausgelöst. Scharfe Gegner gab es, die sagten, man solle Luther nicht verkitschen, sondern sich mit ihm und seinen Reformanstößen ernsthaft beschäftigen. Wie man auch zu den Figuren steht: Geschadet hat die Debatte Luther, der evangelischen Kirche und dem Grund »welcher ist Jesus Christus« nicht. Gerade dann nicht, wenn man ihn jetzt an vielen Orten aufstellen kann, mit ihm und seinen Ideen anschaulich arbeiten kann. Insofern: Luther kommt unter die Leute! – Pfarrer Enno Haaks

Ein link aus dem „Sonntag“ (kirchliche Wochenzeitung in Sachsen):

http://www.sonntag-sachsen.de/2010/10/29/was-lutherzwerge-in-chile-bewirken-sollen/