Die Wettervorhersage meldet für das Bundesland Santa Catarina in Brasilien weiteren Regenfälle: Als ob die bisherige Überschwemmungskatastrophe noch nicht genug wäre. Man zählt inzwischen schon 114 tote und hunderttausend obdachlose Menschen. Besonders schwer betroffen sind die Stadt Blumenau und ihre Umgebung, wo sich die Schwere der Schäden bisher nicht einschätzen lässt. Manche Menschen haben neben dem Haus auch ihr Grundstück verloren, weil es unter einem Bergrutsch einfach verschwunden ist. Das Vieh liegt tot auf den Feldern und kann nicht begraben werden, was die Seuchengefahr erhöht. Die Ernte des nächsten Jahres ist verloren.

Santa Catarina liegt im Süden Brasiliens. Hier gibt es Aufgrund der historischen Einwanderung aus Deutschland viele evangelische Gemeinden, die nun ebenfalls arg betroffen sind. Die Obra Gustavo Adolfo (OGA), das Gustav-Adolf-Werk in Brasilien, hat uns einen Überblick von betroffenen Gemeinden der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien zusammengestellt:

Benedito Novo mit Gemeinden Alto Ribeirão dos Russos, Baixo Santa Maria, Kaspereit, Ribeirão dos Russos, Ribeirão Prochnow, Santa Maria, Quinze de Setembro, Alto Benedito, Alto Capivari, Barra de São João, Benedito Alto, Ribeirão Liberdade, Salto Donner, Serra São João.
Einige Orte sind teilweise betroffen, andere total von der Außenwelt abgeschnitten. Die Familien in Ribeirão dos Russos mussten ihre Häuser auf Befehl des Zivilschutzes verlassen.

Blumenau mit Gemeinden Garcia, Bom Pastor, Blumenau Centro, Alto Baú (hier sind Gemeindezentrum, Kirche und Friedhof teilweise zerstört worden), Fortaleza Alta und Fortaleza Baixa (Erdrutsche in beiden Gemeinden), Gaspar; Blumenau-Velha, Velha Central, Velha Grande, Velha Pequena.
In Blumenau stieg der Fluss Itajaí-Açu über zehn Meter. Mehr als 100 000 Personen haben kein Obdach. Das Seniorenheim Elsbeth Kohler musste wegen eines Erdrutsches evakuiert werden.

Die Umgebung von Blumenau mit Gemeinden Badenfurt, Encano do Norte, Salto Weissbach, Salto do Norte, Fidélis, Itoupava Baixa, Ribeirão Máximo, Serafim, Itoupava Central, Rio Bonito, Tatutiba, Alves Ramos, Alvorada, Estrada Carolina, União, Itoupava Rega, Braço do Sul, Vila Itoupava, Testo Salto, Itoupavazinha.

In Brusque liegt der Fluss Itajaí Mirim z. Zt. 4,2 Meter über dem normalen Spiegel und könnte noch zwei Meter steigen.

In Gravatá, Navegantes, Cordeiros und Itajaí sind 41 000 Menschen obdachlos. Weitere betroffene Orte sind Itapema und Rio dos Cedros mit jeweils 2 000 Obdachlosen, Pomerode, Timbó, Schroeder, Rancho Queimado, Palhoça, São José und Canoinhas.

Rui Bernhard, Generalsekretär der OGA, hat bestätigt, dass die innerbrasilianische Solidarität sehr groß ist. In allen Ecken Brasiliens hören Menschen nicht auf, Lebensmittel, Medizin und Kleidung zu sammeln und mit Lastwagen nach Blumenau zu schicken.



Wie können wir helfen?

Rui Bernhard sagt, dass eine genaue Aufstellung der nötigen Hilfen momentan nicht möglich sei, weil viele Gebiete gar nicht zugänglich sind. „Als Hilfswerk wissen wir aus Erfahrung, dass die Probleme mit dem Abfließen des Wassers nicht vorbei sind:
– Häuser sind zerstört worden, neben den Wohnhäusern auch Gemeindehäuser und Kirchen. Sie müssen wieder aufgebaut werden.
– Fabriken sind beschädigt. Zu befürchten ist, dass viele Arbeiter der Keramik- und Textilindustrie dadurch ihre Arbeit verlieren.
– Das Vieh ist verendet und die Ernte zerstört. Damit verlieren die Landarbeiter und Kleinbauern ihr Einkommen und können sich im nächsten Jahr nicht mit Nahrungsmitteln versorgen. “

Wir werden einen Fonds einrichten, aus dem die betroffenen Gemeinden Unterstützung erhalten können. Unser Partner, die Obra Gustavo Adolfo, übernimmt die Koordinierung der Hilfe vor Ort.

Spendenkonto:
Landeskirchliche Kredit-Genossenschaft Sachsen eG-LKG,
BLZ: 850 951 64, Konto: 22 33 44
Verwendungszweck:Überschwemmung Santa Catarina