
GA-Blatt 2/1958
(Foto: GAW)
Heute ist uns ein Text zugefallen, der uns geholfen hat, ein Kreuz, das im Keller der GAW-Zentrale bisher ohne große Beachtung lag, zuzuordnen. Im Gustav Adolf Blatt 2/1958 findet sich dazu dieses Zitat:
„Bei der Gründung des Evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung wurde einst Leipzig `für ewige Zeiten´ zum Sitz der Centralverwaltung bestimmt. Leipzig, vor dessen Toren Gustav Adolf bei Lützen fiel, die weltberühmte Messestadt, sollte auch die Stadt des weltweiten Liebeswerkes sein, das Gustav Adolfs Namen trägt. Die Zeiten ändern sich, die Räume wandeln sich und die Menschen wechseln einander ab. Krieg und Zerstörung kam auch über die geschäftige Stadt an der Pleiße, und das Gebäude der Centralverwaltung in der Weststrasse Nr. 4 ging in Flammen auf. Aber die Arbeit ging weiter. Im Zeichen des gekreuzigten und auferstandenen Herrn Christus war sei begonnen; in diesem Zeichen, das über einer schuldbeladenen und zerrissenen Welt als Zeichen der Versöhnug leuchtet, sollte der Dienst an der Diaspora fortgeführt werden. Das einzige, was aus dem Verwaltungsgebäude geborgen wurde – von dem Alt-Generalsekretär D. Geißler mit eigener Hand aus den rauchenden Trümmern gezogen -, ist ein Messingkreuz, das dem Feuer getrotzt hatte.“

(Foto: GAW)
Als wir den Text aus dem Gustav-Adolf-Blatt gelesen haben und das Foto mit dem im Keller liegenden unbeachteten Messingkreuz zusammengebracht haben, hat sich plötzlich ein stilles Stück Geschichte vor unseren Augen geöffnet.
Dieses Kreuz ist mehr als ein Erinnerungsstück. Es trägt die Spuren von Zerstörung, aber auch von Bewahrung. Es erzählt davon, dass das „Liebeswerk“ – wie im Text beschrieben -, trotz aller Brüche und Verluste, weiterging – getragen vom Vertrauen in Christus, dessen Zeichen es ist.
Dieses Kreuz wird nicht länger im Verborgenen liegen. Es bekommt seinen Platz im Eingangsbereich der GAW-Zentrale. Dort wird es alle, die hereinkommen, daran erinnern, woher wir kommen, welche Brüche wir durchlebt haben – und dass unsere Arbeit immer im Zeichen der Versöhnung steht und weitergehen wird.
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