Das „Programa Comunitario da Reconçiliaçao“ (Gemeinde-Programm zur Versöhnung) von der Lutherischen Kirche in Brasilien ist seit 38 Jahren in einem Armenviertel am südlichen Stadtrand von São Paulo tätig. 360 Kinder zwischen 0 und 18 Jahre finden hier einen sicheren Ort zum Spielen und Lernen. Das Leben in der Favela Sao José ist von Gewalt, Kriminalität und Drogen geprägt. Auf der Straße sieht man leere Plastikhüllen herumliegen, in denen Drogen transportiert wurden, oft Kokain. Wer hier wohnt, arbeitet meist im informellen Sektor, z.B. als Bauarbeiter oder Haushaltshilfe, ohne jede soziale Absicherung und für wenig Geld.

Der Leiter der Einrichtung ist Luis Alves. Der ausgebildete Pädagoge ist selbst in der Favela aufgewachsen – so wie viele der Mitarbeiter*innen. Er kennt das Leid, das die Kinder täglich erleben. Die „Reconciliçao“ umfasst eine Krippe, einen Kindergarten und eine Schule. Hier werden die 360 Kinder begleitet, bis sie ihr eigenes Leben führen können – hoffentlich ohne Gewalt und Drogen. Die Türen sind immer offen. Hier erleben die Kinder so etwas wie eine Pause von der sie umgebenden Welt. Die GAW-Frauenarbeit will in ihrem nächsten Jahresprojekt die Arbeit mit Frauen unterstützen, also mit den Müttern der Kinder.