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Pastorin Petra Schipper ist „City-Pastorin“ in Antwerpen. Sie ist überzeugt davon, dass die Kirche der Zukunft eine diakonische Kirche sein wird. Als „City-Pastorin“ ist sie für die vielfältigen diakonischen Angebote und Aktivitäten des „Protestant Social Centrum“ (PSC – https://www.psc-antwerpen.be) zuständig. „Ich bin Teil unseres diakonischen Teams und der ca. 260 Freiwilligen, die aus unterschiedlichen Kontexten kommen. Meine Aufgabe ist es, zuzuhören, zu begleiten, zu unterstützen. Als PSC wirken wir in die Gesellschaft hinein. Wir machen auf Themen aufmerksam und versuchen beispielhaft Lösungen anzubieten.“
In Antwerpen gibt es fünf protestantische Gemeinden mit insgesamt ca. 400 Mitgliedern. Sonntags besuchen ca. 120 Personen die verschiedenen Gottesdienste. „Es fehlt hier die Jugend“, sagt Petra Schippert. „Die Gemeinden wachsen nicht. Dabei gibt es so viel Not in der Stadt und in unserer Gesellschaft.“ Die diakonische Arbeit des PSC ist dagegen breit gefächert, hat sich immer weiterentwickelt und ist dynamisch gewachsen.
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Das Angebot reicht von der Arbeit mit minderjährigen Geflüchteten, Frauen, die unter häuslicher Gewalt leiden, über die Obdachlosenarbeit hin zur Arbeit mit alten Menschen. Inzwischen gibt es Gemeinschaftswohnungen für betreutes Wohnen. „Das ist preiswerter und besser, weil es ältere Leute aus der Einsamkeit und Isolation herausholt“, sagt Petra Schipper. Das PSC betreibt bereits fünf solche Wohneinheiten.
Das Protestantische Sozialzentrum (PSC) in Antwerpen besteht seit mehr als 40 Jahren. 1979 begannen einige Freiwillige aus verschiedenen protestantischen Kirchen im Zentrum der Stadt mit der Nothilfe. Nach und nach hat sich die Arbeit ausgeweitet.
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PSC hat einen guten Ruf, denn es setzt sich für Gerechtigkeit ein und wendet sich an Menschen in Not. „Gemeinsam glauben wir, dass das Zusammenleben anders werden kann – und entsprechend handeln wir!“, heißt es auf der Homepage.
Das PSC konnte die Arbeit mit älteren Menschen in den bisherigen Räumlichkeiten nicht weiterentwickeln. Deshalb wurde eine geeignete Immobilie gekauft. Das Gebäude liegt im Zentrum von Antwerpen, ist für die Zielgruppe gut erreichbar und leicht zugänglich. Mangels korrekter historischer Baupläne dauerte es allerdings lange, bis die Baugenehmigung erteilt wurde. Zu den notwendigen Arbeiten gehören die Vorbereitung des Hofes, um dort einen Garten anzulegen, der Umbau und die Einrichtung der Küche, die Erneuerung der Außenfenster und -türen sowie der Heizung, die Isolierung und viele Innenarbeiten. Der Umbau soll zweckgemäß sein und den heutigen Umweltstandards entsprechen.
„Im Mai wollen wir das Zentrum einweihen“, ist Petra Schipper optimistisch. „Es wird dringend Zeit! Die Menschen brauchen den Raum und die Chance, sich zu treffen. Es ist ein Ort, um etwas gegen die zunehmende Einsamkeit unter den älteren Menschen tun.“
Mit dem Projektkatalog 2023 hat das GAW 15.000 € für das Projekt gesammelt.
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