Pfarrer Haroutune Selimian (links)

Syrien ist ein schwer gebeuteltes Land. Seit 2011 hat ein Bürgerkrieg das Land in einen katastrophalen Zustand gebracht. Über 50 Jahre hatte der Assad-Clan das Land fest in der Hand und ist mit großer Brutalität gegen Gegner vorgegangen. Die Kämpfe um die Macht im Land, um Gebietsansprüche und um geopolitsiche Interessen sind offen und versteckt im Gange. Ob sich der russische Einfluss im Land halten kann ist offen. Es gibt noch zwei Stützpunkte der russischen Armee. Inzwischen sprechen aber auch die ersten internationalen Partner mit den neuen Machthabern. Werden sie sich an Zusagen halten, die sie den verschiedensten Minderheiten im Land gemacht haben? Insbesondere die Christen sind in Sorge um die Zukunft. Zwischen Zuversicht und Angst bewegen sie sich und hoffen, dass das Land sich stabilisiert und ein freies Syrien entsteht.

Die evangelischen Partnerkirchen beobachten deshalb die Lage im Land – und setzen trotz allem ihre Arbeit fort. Insbesondere die humanitäre Hilfe ist dringend notwendig – gerade jetzt im Winter. Die Schulen wollen sie offen halten. Sie sind ein wichtiger Lernort, um gemeinsam miteinander leben zu lernen.

Und gleichzeitig sind sie auf Hilfe von außen angewiesen.

Sanierung der Bethelkirche (Aleppo)

Vielleicht ist das Erdbeben vom Februar 2023 ein Sinnbild für die Sitaution. Damals erschüterte ein schweres Erdbeben Syrien und traf Aleppo hart. „Die Naturkatastrophe hatte insbesondere die Probleme der Ernährungssicherheit und der Unterkünfte verschärft. Frauen, Kinder, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und diejenigen, die in prekären Verhältnissen leben, wurden erheblich getroffen,“ schrieb Pfarrer Haroutune Selimian. „Und so ist es jetzt wieder!“

Damals konnte das GAW helfen, die vom Erdbeben beschädigte Bethelkirche und die Bethelschule wieder instand zu setzen. Besonders betroffen war die Bethel-Kirche, eine jahrhundertealte Institution, die während der Kriegsjahre zu einem Hoffnungsträger für die armenische Gemeinschaft und die direkte Nachbarschaft wurde. Sie erlitt schwere Schäden an der Decke und Rissen in den Wänden.

„Dank der Spende des GAW konnten wir jedoch wichtige Reparaturen einleiten und abschließen, so dass die Besucher der Kirche in einer sicheren und geschützten Umgebung zusammenkommen können,“ so Selimian. „Wir hoffen, dass wir das weiterhin tun können, wenn ein neues Syrien ensteht. Wir wollen unseren Beitrag zu Frieden und Versöhnung als evangelische Christen leisten! – In diesen herausfordernden Zeiten danken wir dem GAW ausdrücklich für die unschätzbare Unterstützung während all der bisherigen Krisen und der aktuellen Herausforderungen. Für uns ist die Solidarität des GAW wie ein Lebensader für unsere Gemeinschaft. Euer Mitgefühl und eure Solidarität geben uns Zuversicht!“

Trotz aller Widrigkeiten bleiben die evangelischen Kirchen Symbole der Hoffnung und der Resilienz für Zukunft im Land.

Das GAW will den syrischen Christen weiter helfen:

Spendenkonto bei der KD-Bank
IBAN: DE42 3506 0190 0000 4499 11, BIC: GENODED1DKD
Stichwort: Nothilfe