Vanadzor ist die Hauptstadt der Provinz Lori in Armenien und zugleich drittgrößte Stadt des Landes mit 120.000 Einwohnern. 1994 gelang es der gerade gegründeten Evangelischen Kirche mit Hilfe der amerikanisch-armenischen Hilfsorganisation AMAA ein Grundstück in der Stadt zu kaufen und eine Kirche im Stile der armensich-apostolischen Kirche zu errichten. „Das ist ein Segen für die Entwicklung der Gemeinde gewesen“, sagt Pastor Hovhannes Hovsepyan. „Die Menschen der Stadt erkennen uns als Kirche. Das Gebäude passt in die armenische Kultur und wird akzeptiert.“ Das war anfangs mit der Mehrheitskirche nicht unbedingt so. Sie versuchte den Bau zu verhindern. „Diese Spannungen sind zum Glück vorbei“, sagt Hovhannes. „Wir haben gute Kontakte. Dabei hilft die Sozialarbeit und der Kindergarten. Beides wird von der AMAA unterhalten. Der hintere Gebäudeteil wird von ihr genutzt. Vorne ist die Kirche, deren Türen täglich weit geöffnet sind.
Sonntags kommen 270 Menschen zu den Gottesdiensten. Über 1.000 Menschen besuchen wöchentlich die Kirche und nutzen die Dienste der AMAA. Es gibt ein breites kirchliches Bildungsprogramm für Kinder ab 4 Jahren. „Hilfreich ist auch, dass es eine Turnhalle in dem Gebäudekomplex gibt. Das zieht Jugendliche an. So gibt es eine Fußballmannschaft der Kirche“, berichtet Hovhannes.
Das Kirchengebäude in Vanazdor ist eine Ausnahme in der Evangelischen Kirche Armeniens. Damals, als diese Kirche gebaut wurde, gab es viele Möglichkeiten in ganz Armenien. Es hätte noch weitere Möglichkeiten geben können. „Dankbar sind wir aber trotzdem und hoffen, dass es noch weitere Hilfen gibt, dass wir mit unseren 22 Gemeinden sichtbarer in der Gesellschaft werden. Das muss unser Ziel sein, damit wir so unabhängiger von außen werden“, so Hovhannes.
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