Nach den offiziellen Zahlen hat die Evangelische Kirche Armeniens (ECA) 1.500 Mitglieder. Gezählt wird nach den Gottesdienstbesuchern. Mit all ihrer Arbeit erreicht die Kirche aber mindestens 10.000 Personen durch all die Angebote, wöchentlichen Veranstaltungen und die Kinder- und Jugendarbeit. Allein in den Sommermonaten nehmen an den Sommercamps in Hankavan 2.500 Kinder und Jugendliche teil. Dazu kommt die sozial-diakonische Arbeit der amerikanischen Hilfsorganisation AMAA, die ein umfangreiches Programm für Benachteiligte und arme Menschen anbietet. Im Verhältnis zur Größe der Kirche ist das für die armenische Gesellschaft ein wichtiger Beitrag, motiviert durch die Botschaft des Evangeliums.
Das spürt man auch in Dilijan, einem Touristenort mit 16.000 Einwohnern. In der Sowjetzeit war es einer der führenden Kurorte des Landes.
Garink Tutikyan ist seit 2015 Pastor der Gemeinde. Gleichzeitig ist er für das sozial-diakonische Programm der amerikanisch-armenischen Hilfsorganisation AMAA zuständig. Diese Kooperation ist hilfreich für die Seelsorgearbeit. Namen von Hilfsbedürftigen erhält der Pastor von der Kommune, die die Arbeit inzwischen schätzen gelernt hat.
55 Menschen besuchen am Sonntag den Gottesdienst. Aber auch hier erreicht die Gemeinde wöchentlich durch ihre Angebote über 200 Personen.
Die ökumenische Arbeit ist kaum vorhanden. Immer wieder gibt es Ressentiments von der armenisch-apostolischen Mehrheitskirche. Als die evangelische Kirche gebaut wurde, waren es auch sie, die verhinderten, dass die Kirche einen sichtbaren Turm und Glocken bekam. Es kommt auch vor, dass Eltern von Priestern ermahnt werden, ihre Kinder nicht zur Katechese in der evangelischen Kirche zu schicken.
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