Ein Haus in Aleppo

Das verheerende Erdbeben vom 6. Februar liegt inzwischen drei Wochen zurück. Die Region ist immer noch Nachbeben ausgesetzt, deren Anzahl in die Tausende geht. Am 20. Februar löste ein Nachbeben der Stärke 6,3 in Latakia und Aleppo kollektive Panik aus. „Die Menschen wissen, wie zerstörerisch und verheerend solche Erschütterungen sein können“, berichtet Prediger Kherallah Atallah vom Ausschuss für medizinische und soziale Dienste in der Evangelischen Kirche in Syrien und im Libanon.
Daher verbrachten die meisten Menschen die folgende Nacht aus Angst auf der Straße. Die evangelische Kirche in Latakia beherbergte zwei Nächte lang etwa 100 Menschen, in Aleppo wurden die Türen des Aleppo College wieder geöffnet, um verängstigte Familien aufzunehmen.

Das schwere Nachbeben warf die Menschen wieder mehrere Schritte zurück. „Sie hatten angefangen, sich psychologisch von den Auswirkungen des ersten Erdbebens zu erholen“, so Prediger Atallah. „Jetzt sahen sie sich mit einem neuen Trauma konfrontiert. Einige Gebäude, die dem ersten Erdbeben standgehalten hatten, stürzten nach dem neuen Beben ein, so dass noch mehr Familien obdachlos wurden.“
Die Prüfungen an den Universitäten von Latakia und Aleppo wurden zum dritten Mal verschoben. In Latakia sind alle Schulen mindestens bis zum 5. März geschlossen, da manche nicht sicher genug sind, andere werden als öffentliche Notunterkünfte genutzt.
Die ganze Region erwartet in den kommenden Wochen – höchstwahrscheinlich sogar Monaten – weitere Nachbeben.

Evangelische Gemeinden helfen Erdbebenopfern

Inmitten dieser Katastrophe haben GAW-Partnerkirchen in Syrien viel Hilfe geleistet. „Unsere Gemeinden in Aleppo und Latakia versorgen die betroffenen Menschen weiterhin mit Mahlzeiten, Lebensmittelpaketen, Gemüse, Obst und Kleidung“, schreibt Prediger Kherallah Atallah. „Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die inmitten der Dunkelheit eine Kerze anzünden, und unsere Kirchen sind bereit, dies zu tun.“

Das GAW hat die Erdbebenhilfe seiner Partnerkirchen in Syrien bisher mit 45.000 Euro unterstützt.

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