Präzisionsarbeit beim Beladen eines Trucks

Schon bald nach dem Wiederaufflammen des Ukraine-Krieges im Februar konnte das GAW Württemberg mit Hilfstransporten die Not der Menschen in der Ukraine lindern helfen.
Ulrich Hirsch, langjähriger Geschäftsführer des GAW Württemberg und aktuell Koordinator der Hilfstransporte, berichtet, dass von März bis Dezember 2022 insgesamt zwölf 40-Tonner mit notwendigen Hilfsgütern für die Ukraine beladen wurden. Waren es zu Beginn der russischen Offensive vor allem Lebensmittel und Hygieneartikel, brachten weiteren Transporte auch Maschinen und technische Geräte nach Bedarf. Neben drei Gabelstaplern, mehreren Tonnen Saatmais und Saatkartoffeln sowie einer Fülle von Lebensmitteln haben Firmen auch unzählige Paletten Mineralwasser gespendet. Brackenheimer Landwirt Albrecht Döbler half in einem beispiellosen Einsatz im Frühjahr 2022 bei der Einbringung von Saatmais und Kartoffeln in die ukrainischen Felder.
Die Eskalation des Krieges mit den drastischen Stromausfällen im Spätherbst und Winter erforderte es, Stromgeneratoren und Schneeräumgeräte zu besorgen. Direkt vor Weihnachten konnte auch ein Großgenerator zum Betrieb in einer kirchlichen Schule in die Ukraine geliefert werden.

Péter Szeghljánik, Pfarrer der Reformierten Kirche in Transkarpatien, organisierte die Verteilung der Hilfsgüter in familiengerechte Einheiten. Bis zum Heiligen Abend brachte er persönlich Hilfe und Geschenke bis nach Odessa im Osten der Ukraine.
Finanziert wurden die Transportkosten sowohl von Einzelspendern als auch durch die Aktion „Menschen in Not“, die Stadt Stuttgart, den Ukraine-Hilfsfonds des GAW, sowie die Schulstiftung der Landeskirche. Den Wert der Hilfsgüter einschließlich aller Sachspenden für die Ukraine beziffert Ulrich Hirsch auf 627 000 €. Neben den zwölf Transporten in die Ukraine wurden im abgelaufenen Jahr unter seiner Leitung von Hirsch weitere sechs Transporte mit Pflegebetten, Möbeln, Kleidern u.a. für die Länder Tschechien, Slowakei, Polen, Kroatien und Rumänien beladen. Auch dort kam ein Teil der Hilfslieferungen den aus der Ukraine geflohenen Familien zugute.

Das alles wäre ohne das Team der Ehrenamliche undenkbar gewesen. 320 Ehrenamtliche haben für das Beladen der Trucks 1800 Stunden Arbeit geleistet, ohne Berücksichtigung von Vorbereitungszeiten allein bei den Ladetagen. Die gefahrenen Kilometer für die Lkws summiert sich für alle 18 Transporte auf über 38 000.
Die Spenden für die 18 Trucks kamen zwar vorwiegend aus Württemberg, aber auch aus Sachsen, Bayern und Berlin. „Herzlichen Dank für Informieren und Weitersagen, Kollektieren, Opfern und Spenden!”, sagt Ulrich Hirsch, der inzwischen mit der Vorbereitung des nächsten Hilfstransports beschäftig ist. “Sie brachten Licht, Wärme und Hoffnung in die verschiedene Dunkelheiten der Menschen dort.“

Ein Teil des Freiwilligenteams um Ulrich Hirsch (hockend links):
E. Kammerer, F.J.Stein, D. Baum, A. Hauber, A.Glenk, T. Möhler und U.
Wild (vorne unten rechts) mit Weihnachtsgeschenken für Kiew
und Odessa am 14. Dezember 2022 in Sachsenheim – Fotos: Kurt Rapp

 

Spenden: Licht und Wärme für den Kriegswinter