Empfang vor dem Diakonissen-Mutterhaus; 
Renate Magedans (re.)

„Wir haben uns gefreut, dass Renate stellvertretende Leiterin des Diakonissen-Mutterhauses geworden ist“, sagt Ruth Brakemeier, die als Diakonissin seit vielen Jahren in dem Haus lebt. Renate Magedans ist Mitte 40 und verheiratet mit Pastor Mauri Magedans, der inzwischen Pastor der großen lutherischen Gemeinde in São Leopoldo ist. „Bisher bin ich immer mit dorthin gegangen, wo Mauri Pastor war,“ sagt Renate. „Jetzt hat er gesagt, dass ich dran bin, zu entscheiden,“ sagt sie lächelnd.

An Renate Magedans wird deutlich, wie sich die Schwesternschaft weiter entwickelt hat. Seit Anfang der 90er Jahre dürfen die Schwestern heiraten. Tracht wird schon lange nicht mehr getragen. Von den 17 aktiven Schwestern arbeiten die meisten in den Gemeinden der lutherischen Kirche (IECLB). „Unsere Herausforderung ist es, die Schwestern zusammen zu halten und Gemeinschaft zu leben,“ sagt Renate. „Das machen wir u.a. durch ZOOM, Aber es ist nicht einfach. Auch ist es nicht einfach, neue Schwestern für diese Berufung zu finden. Dabei ist es eine schöne Aufgabe für das Leben.“ Dennoch nicht einfach, denn jede Schwester, die dauerhaft mit lebt, muss 4% ihres Lohnes der Schwesternschaft abgeben. 

Solaranlage des Diakonissen-Mutterhauses

Neben der Herausforderung, Diakoninnen für die Gemeinden der IECLB zu gewinnen, stellt auch das Diakonissen-Mutterhaus die Schwesternschaft vor Herausforderungen. Es stehen etliche Räume leer. „Wir müssen mit den Räumen wirtschaften, damit wir nachhaltig überleben können. Dafür suchen wir nach Konzepten, die zu uns passen,“ erklärt Renate.

„Aber wir tun was,“ sagt sie stolz und zeigt auf die große Solaranlage. Fast der ganze Strom, den die verschiedenen Häuser verbrauchen, wird selbst hergestellt.

Das Diakonissen-Mutterhaus „Casa Matriz de Diaconisas“ in São Leopoldo ist das einzige Diakonissenhaus der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien und wurde einst von deutschen Diakonissen gegründet. Die ersten von ihnen kamen schon im Jahr 1913 aus dem

Dachstrukturerneuerung (siehe hinten)

Katharinenstift in Wittenberg nach São Leopoldo und leisteten wichtige Pionierdienste. 1939 wurde die Diakonissen-Gemeinschaft in Brasilien gegründet und 1956 das jetzige Mutterhaus eingeweiht. Nach und nach wurde es erweitert. So gibt es ein Pflegeheim und einen Gästebereich, der für kircheneigene Tagungen genutzt wird, aber auch Gästen aus der Ökumene offensteht. Nur wenige der hier lebenden Schwestern sind noch im aktiven Dienst, die meisten arbeiten an anderen Orten. An der Dachkonstruktion des Mutterhauses gibt es inzwischen enorme Schäden, insbesondere im Bereich der Kapelle, die auch als Mehrzweckraum genutzt wird. Die Balken sind vom Holzwurm befallen. Eine Instandsetzung ist dringend notwendig. Das GAW hat dabei im Projektkatalog 2022 mit 36.000 € geholfen.

Mehr (auf Portugiesisch): www.diaconisas.com.br