GAW-Präsident Dr. Dutzmann
in der Kirche „Florecer“

„Es ist so vieles anders als bei uns in Deutschland“, beginnt GAW-Präsident Dr. Martin Dutzmann sein Grußwort in der lutherischen Gemeinde „Florecer“ (Aufblühen) in Santa Rosa/Rondônia. Sie gehört zur Parochie „Esperanza“ (Hoffnung), zu der sieben Gemeinden und 4 Predigstätten gehören. Pastor Carlos Wuttke begleitet die Gemeinde seit einem Jahr. Er legt im Monat allein ca. 2.000 km zurück – meist auf Schotterpisten -, um Gottesdienste zu feiern und die 570 Gemeindemitglieder zu besuchen.

Aus den einzelnen Teilgemeinden waren verschiedene Menschen gekommen, um ihre einzelnen Gemeinden vorzustellen, etwas zur Geschichte zu erzählen und Namen zu nennen, die untrennbar mit dem jeweiligen Beginn der Gemeinden verbunden sind. Es sind Gemeinden, die in den vergangenen Jahren langsam gewachsen sind.

„Es sind so viele Gemeinden mit so schönen Namen“, fährt Dr. Dutzmann fort. „Hoffnung, Blühen, Morgendämmerung, Klarer Fluß, Gute Brücke, Neue Brücke. Das sind hoffnungsvolle Namen, die die geistliche


Aufbruchstimmung der christlichen Gemeinschaft widerspiegeln. Auch wenn das Leben hart ist. Wir leben aus dieser Hoffnung. Wir teilen sie gemeinsam. Dafür brauchen wir die Kirchen. Das macht mir Mut, wenn ich nach Deutschland zurückkehre. Und davon will ich erzählen, denn bei uns nehmen die Kirchenmitgliederzahlen ab und die Stimmung ist manchmal eingetrübt“, sagt Dutzmann. „Mir tut die Aufbruchstimmung bei euch gut. Das zeigt sich an dem Pfarrhausprojekt, das wir im GAW von euch erhalten haben, und das wir gerne im kommenden Jahr unterstützen werden. Hier zeigt sich, dass ihr von der Kirche noch etwas erwartet. Mit der Kirche ist es eben nicht zu Ende. Und: Wir brauchen uns neben der materiellen Hilfe auch geistlich. Deshalb bitte ich euch hier in Santa Rosa: Betet für uns! Wir brauchen das. Wir tun es ebenso für euch.“

Im Rohbau des neuen Pfarrhauses

In Florecer wird für die Gesamtgemeinde das Pfarrhaus entstehen. Der Rohbau steht schon. Für die Beendigung des Baus braucht es die Hilfe des GAW. 

Zu der Gemeinde Florecer gehören ca. 38 Familien, die in den 1970er Jahren als Siedler in die Region kamen. Heute bauen sie Kaffee und Mais an, halten Rinder und produzieren Milch. Es ist kein leichtes Leben in der Hitze der Region. Und wenn die Regenzeit im Oktober beginnt, dann werden die Straßen teilweise unpassierbar.

Die Gemeinde ist Zufluchts- und Trostort. Sie gibt Orientierung und führt die Menschen zusammen, damit sie nicht vereinsamen. Sie ist ein Ort, wo man gemeinsam auf Gottes Wort hört, das die Welt so nötig hat. „Der Gerechte wird aus Glauben leben (Röm1,17)“ – dieses Wort steht über dem Kircheneingang.