Pfarrer Tatarnikow zu Besuch im GAW

12.000 ukrainische Flüchtlinge sollen nach Angaben des lutherischen Pfarrers Wladimir Tatarnikow in Belarus sein. Sie seien gekommen, weil sie Verwandte oder Freunde haben, bei denen sie unterkommen konnten. In Witebsk und Grodno kümmert sich Tatarnikow inzwischen um ukrainische Flüchtlinge. „Drei Familien kommen regelmäßig zu unseren Gottesdiensten“, berichtet er bei einem Besuch beim GAW.

Tatarnikow betreut vier lutherische Gemeinden in Minsk (20 Mitglieder), Witebsk (25 Mitglieder), Grodno (130 Mitglieder) und Polazk (15 Mitglieder). Zudem gibt es ein paar selbständige lutherische Gemeinden, mit denen er im Gespräch ist. „Vielleicht kommen wir in diesem Jahr noch zusammen. Die Gespräche gehen gut voran“, so der junge Pfarrer, der mit viel Elan und Motivation seine Gemeinden zusammenhält und begleitet. In Grodno ist ihm dank der Hilfe von Partner wie dem MLB und dem GAW gelungen, die heruntergekommene Kirche wieder zu sanieren und unter anderem zu einem beliebten Konzertort zu verwandeln. Auch das Pfarr- und Gemeindehaus ist inzwischen saniert.

„Wir merken, dass in letzter Zeit mehr Menschen unsere Gottesdienste besuchen“, so Tatarnikow. „Die Menschen suchen Halt in dieser schwierigen Zeit.“

Im Winter hat Tatarnikow in Kooperation mit der Caritas Hilfe an die Grenze nach Polen, den dort in einem Logistikzentrum untergebrachten Flüchtlingen aus dem Nahen Osten gebracht. Das GAW hat ihm für diese humanitäre Hilfe Unterstützung gegeben. 400 Menschen waren dort untergekommen und durften nicht raus. Aber jetzt ist das Zentrum auf einmal leer. „Keiner weiß, wo diese Menschen jetzt sind. Man rätselt darüber“, berichtet der Pfarrer.

Das GAW wird ihm jetzt auch bei der Hilfe für ukrainische Geflüchteten unterstützen.