Bischof Pawlo Schwarz ist wieder gut in seiner Gemeinde in Charkiw angekommen – auch wenn das Gebiet um die Stadt eines der stark umkämpften Gebiete in der Ukraine ist. Die Kirche ist trotz des fortwährendenen Beschusses der Stadt durch die russische Armee heil – und wird es hoffentlich bleiben. Schwarz hat mit dem vom GAW und MLB geförderten Minibus Hilfsgüter mitgebracht, die jetzt verteilt wurden. Sein Plan ist, eine Woche zu bleiben und auch Gottesdienste zu feiern. Und gleich, unter seinem entsprechenden Posting in sozialen Medien, wird die Frage gestellt: Wann? Die Antwort von Pawlo Schwarz lautet: „Am Sonntag – so wir leben – zur üblichen Zeit.“

Man merkt an verschiedenen Orten, dass sich die russischen Truppen verlagern. Auf der einen Seite gibt es dadurch Entlastung, an anderen Stellen mehren sich die Kämpfe wie im Donbassgebiet. Pfarrer Alexander Gross aus Odessa sagt: „Wir hoffen sehr, dass wir bald in das Gebiet um Cherson fahren können. Noch sind die russischen Truppen da. Telefonverbindung gibt es derzeit nicht, aber das Internet funktioniert noch einigermaßen. Anders sieht es im Gebiet um Sumy aus. Es gibt faktisch keine Verbindung mehr, da dort das ukrainische Netz durch das russische ersetzt wird. Wie es dort weitergehen wird – wir wissen es nicht“, sagt Gross. „In den schwer umkämpften Gebieten ist es unmöglich humanitäre Hilfe zu leisten. Die russische Armee lässt das nicht zu. Sie zerstören nur. Und das ist sehr schlimm. Sie spüren, dass sie die Ukraine nicht einfach für sich einnehmen können.“

Aus Odessa berichtet er, dass die Lage ruhig sei und hoffentlich so bleibt. Es gäbe hin und wieder Luftalarm aus Sicherheitsgründen. „Wir feiern regelmäßig unsere Gottesdienste und arbeiten diakonisch. Für die Hilfe dafür, die wir bekommen, danken wir“, sagt Gross. „Das Leben hat uns vor schwierige Aufgaben
gestellt. Unter der Bedrohung der bevorstehenden Okkupation haben wir all
unsere Zeit in die soziale Arbeit investiert. Wir haben
enorme Unterstützung von unseren Partnern
und Freunden verspürt. Die Zusammenarbeit hat uns
in dieser
Zeit
Kraft und Inspiration gegeben.“