Im Rahmen des Jahresprojekts 2020 für Rumänien unterstützte
die GAW-Frauenarbeit eine therapeutische Freizeit für Erwachsene mit
körperlichen Behinderungen. Sie gehören einer ungarischsprachigen lutherischen
Gemeinde in der Nähe von Braşov/Kronstadt an.

Hilde Palfi leitet die Gruppe ehrenamtlich. Sie
berichtet von der großen Freude, die die Reise allen Beteiligten geschenkt hat:

„Eine Woche lang hatten wir mit 15 Teilnehmern einen
wunderbaren Aufenthalt in einem Hotel in Goldstrand in Bulgarien. Die meisten von
ihnen haben noch nie den Kreis Braşov verlassen, geschweige denn sind sie in
einem Hotel gewesen. Es war ihr erster richtiger Urlaub. Das Meer, so schreibt
ein Freiwilliger, kannten sie nur von Bildern oder aus dem Fernsehen.

Das Hotel war perfekt an die Bedürfnisse der Gruppe
angepasst. Alles war barrierefrei. An allen öffentlichen Plätzen gab es
barrierefreie Toiletten – was bei uns leider selten der Fall ist. Aus diesem Grund
können wir in Rumänien nirgendwo hingehen, mit mehreren Personen, die im
Rollstuhl sitzen. Morgens waren wir immer im Hotelpool schwimmen. Alle gingen
ins Wasser, außer Kati, die wegen ihres Katheters das Wasser nur mit den Füßen
berühren konnte. Trotzdem sang sie fröhlich „Das Leben ist schön“.
Sie strahlte über das ganze Gesicht, ich habe sie noch nie so glücklich
gesehen. Das Hotel verfügte auch über einen Fitnessraum und ein Hallenbad. Wir
haben sie alle ausprobiert. Berti, ein ehemaliger Sportlehrer, sorgte dafür,
dass wir jeden Tag Bewegung bekamen.

Nach dem Mittagessen gingen wir immer zum Meer. Die Größe und die
blaue Farbe des Meeres ließen alle atemlos werden. Mit ein wenig Hilfe
gelangten alle – außer Kati – ins Meer. Eine Herausforderung war es, die
Rollstühle etwa 50 Meter über den Sand zu tragen. Aber wir hatten zwei starke
Männer und bekamen immer Hilfe von Umstehenden. Zum Glück: Als eine starke
Welle Melinda ins Wasser warf, rannten sofort fünf Leute los, um zu helfen.

Izabella badet im Meer

Die sieben Tage von Montag bis Sonntag vergingen wie im
Fluge, aber es blieben Erinnerungen und Gefühle zurück, die man nicht in Worte
fassen kann, deshalb sende ich Ihnen Fotos, um Ihnen die Freude in den Augen der
Teilnehmerinnen zu zeigen“

Die Mutter einer körperbehinderten Teilnehmerin schrieb uns
nach der Reise: „Vielen Dank, dass ihr an unsere kranken Kinder denkt und auch an
uns Mütter, die wir uns mit großer Liebe um unsere Kinder kümmern.“