Ev.-Luth. Kirche in Samara |
Auszüge aus einem Brief aus Samara in Russland von Pröpstin Olga Termibulatova:
Die Zahl der an Corona Infizierten war in Samara an der Wolga nicht so hochwie in Moskau oder St. Petersburg. Waren es im Mai zwischen 100 bis 140 neue Erkrankte pro Tag, so sind es derzeit mehr als 220 am Tag. Das Gesundheitswesen ist überlastet. Die Krankenhäuser sind überfüllt. Auf einen Notarzt wartet man sehr lange. Die Krankenwagen reichen nicht aus. Der Gouverneur hat alle Autos der Stadterwaltungen zur Verfügung der Ärzte gestellt. Die Situation ist sehr ernst.
In der lutherischen Gemeinde ist relativ ruhig. Es haben sich Gemeindemitglieder infiziert. Der Krankheitsverlauf war bisher bei ihnen leicht. Die Pastorin in Togliatti Tatjana Zhivoderova war auch von dem Virus betroffen. Sie ist jetzt wieder gesund geschrieben.
Im Gebiet Samaras waren die Gottesdienste nicht verboten. Das hing damit zusammen, dass die Orthodoxe Kirche ziemlich lange die Pandemie und den Virus leugnete. Inzwischen sind mehrere orthodoxe Priester an Corona gestorben.
Wir durften weiter Gottesdienste feieren. 25 bis 35 Personen können wir gut im Gottesdienstraum mit sozialer Distanz aufnehmen. Das gemeindeleben hat aber gelitten. Besuche sind nicht möglich. Die Spenden und Kollekten sind eingebrochen. Mietennahmen, die dringend gebraucht werden, sind zurückgegangen. Gleichzeitig wird die Not der Menschen größer. Die Inflation steigt. Im März kostete ein Euro ca. 78-80 Rubel, heute liegt der Preis bei 93 Rubel.
Seit September ist ein Mittagsgebet um 12.00 mit Glockenläuten eingeführt worden. Es wird für die Kranken, für die Ärzte, für die Verantwortlichen in der Stadt und im Gebiet, für unsere Jugendliche und für unsere Partner gebetet.
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