Gottesdienst in Cardenas |
Pastor Alison von der presbyterianischen Gemeinde in Cardenás auf Kuba schreibt uns:
„Die Situation auf Kuba wird immer schwieriger. Wir können derzeit in Geschäften nicht einkaufen gehen, weil die Warteschlangen sehr lang sind. Auf Grund von COVID-19 ist es auch sehr unsicher. Man hat Angst, sich da anzustecken. In Havanna wurden mehrere Straßenblöcke unter Quarantäne gestellt. Die Leute sind unachtsamer geworden. Die Regierung verhängt inzwischen Strafen gegen die, die gegen die Hygienemassnahmen verstoßen.“
In vielen Geschäften muss jetzt schon mit US-Dollar oder Euro bezahlt werden. Die CUC-Währung wird kaum noch angenommen. CUC ist der Peso Cubano Convertible (CUC), die Währung für Touristen, die rein fiktiv ist und mit einem Wechselkurs von 1:1 zum Dollar festgelegt wurde. Den CUC bekommt man nur in Kuba. Die Mehrheit der Bevölkerung hat aber dazu keinen Zugang. Das hängt auch damit zusammen, dass aus den USA oder Kanada Verwandte kaum noch Devisen ins Land bringen können. Die neuen Sanktionen der Trump-Administration und die Wirtschaftskrise verschärfen die Lage. Die Regierung verteilt weiterhin subventionierte Lebensmittel gleichmäßig an die gesamte Bevölkerung. Es gibt Gerüchte über Änderungen in diesem Verteilungssystem. Das würde die Armen besonders treffen. Eine Reform der Löhne und Preise und des Verschwindens des CUC soll es geben.
Und Alison fährt fort: „Mit anderen Worten, es gibt unzählige Situationen, die uns alle auf Kuba verunsichern. Die Spaltung in der Gesellschaft verschärft sich. Das, was die Revolution erreichen wollte
Pfarrhaus in Cardenas |
– nämlich die Gleichheit aller – ist schon lange nicht mehr gegeben. COVID-19 verschärft das. Wir wissen nicht, wie sich alles entwickeln wird. Wenn wir den Glauben nicht hätten… – das hilft uns, weiter zu leben und uns einzusetzen für die Menschen hier.“
Bisher sind ca.120 Todesopfer durch COVID-19 gemeldet. Ca. 5.400 Infizierte sind gemeldet.
In diesem Jahr sammelt das GAW 10.000€ für die Sanierung eines Pfarrhauses in Cardenas:
Die 2. Presbyterianisch-Reformierte Kirchengemeinde „El Fuerte“ hat eine beeindruckende diakonische Arbeit: Ausgabe vom sauberen Trinkwasser, Seniorenfrühstück, Wäschedienst und vieles mehr. Das Pfarrhaus, in dem die Pfarrerin mit ihrer Familie wohnt, ist seit 30 Jahren nicht renoviert worden und braucht dringend eine Sanierung von Fenstern und Türen sowie von Schlafzimmern. – Bitte helfen Sie mit!
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