Altenheim in Schweischer

In diesem Jahr sammelt die GAW-Frauenarbeit innerhalb ihres Jahresprojekts auch für das Altenheim in Schweischer / Rumänien. Heike Orian, die Projektbearbeiterin des Landeskonsistoriums in Sibiu/Hermannstadt, schreibt uns über die derzeitige Situation im Heim: 

„Während des „Ausnahmezustands“ leistete jeweils ein Team in zweiwöchigem Turnus seinen Dienst in „Arbeitsplatz-Isolation“.
D.h. in der jeweiligen Dienstphase lebte das Pflegeteam unter strengen
Hygieneregeln ausschließlich in den Dienstgebäuden und wohnte in den
Gästezimmern des Altenheims, um jegliche Kontakte zur Außenwelt auszuschließen.
Diese Mitarbeitenden blieben danach zwei Wochen in Heimisolation (also zu Hause
isoliert). 

Mit den neuen Bestimmungen im „Alarmzustand“ seit dem 15. Mai
fällt nun die Isolation am Dienstort – zur Erleichterung der Betroffenen – weg.
Alle anderen Schutzmaßnahmen sind natürlich weiterhin in höchstem Maße zu beachten z.B. das Tragen von Schutzkleidung, die Desinfektion der angelieferten Waren und die Vorsicht beim Austeilen des Essens.

Ein Schwatz im Freien ist 

derzeit leider nicht möglich

Schön für die Bewohner*innen
ist, dass sie nun wieder Besucher empfangen dürfen. Kein Besuch, kaum
Ablenkung, wenig Körperkontakt, darunter leiden die Menschen im Altenheim (wie
auch viele andere) zurzeit sehr. Nun hat sich das Besuchsverbot etwas
gelockert, ist aber immer noch sehr eingeschränkt – nur zu bestimmten Zeiten,
keine Umarmungen, kein Händehalten und schon gar keine Küsschen, aber immerhin,
man sieht sich mal wieder und kann mit miteinander reden. 

Das Pflegepersonal
ist damit vor neue Herausforderungen gestellt. Besuche dürfen nur nach
vorheriger Anmeldung, unter ganz strengen Sicherheitsbedingungen und in einem
extra dafür vorgesehenen desinfizierten Raum stattfinden. 

Es gibt momentan so viele Umstände, die den Mitarbeitenden den Tagesablauf
erschweren. Zu dem großen organisatorischen Aufwand kommt noch
psychischer Stress durch die ständigen Überwachungen des allgemeinen
Gesundheitszustandes (Temperatur- und Blutdruckmessungen, regelmäßige Blutanalysen). Und die Angst bleibt, das Virus doch noch ins Heim zu schleppen… Das
bedeutet, weiterhin besondere Vorsichtsmaßnahmen auch im Privatleben
einzuhalten. Momentan bedarf es also unbedingt auch emotionaler Unterstützung
der Pflegenden, denn es ist – heute mehr denn je – eine sehr starke
Belastung für alle, die im medizinisch-diakonischen Bereich tätig sind.
Die Betreuer*innen im Altenheim Schweischer nehmen diese auf sich, um die alten Menschen so gesund wie möglich zu erhalten.

Kurz gesagt: die neue „Lockerungslogistik“ bedeutet für das
Heimpersonal viel Mehrarbeit in sehr kurzer Zeit. Das Sicherheitskonzept zu
erstellen und alles zu koordinieren, ist sehr anspruchsvoll. Was sicher einen
zusätzlichen Stressfaktor darstellt, ist die Ungewissheit
über die Dauer der
neuen Regelung.“

Hier geht es zum Jahresprojekt der Frauenarbeit: https://www.gustav-adolf-werk.de/jahresprojekt-der-frauen.html

Helfen Sie mit: https://www.gustav-adolf-werk.de/spenden.html