Lutherische Kirche in Zrenjanin/Serbien |
Evka Hlavati von der Slowakischen Evangelischen Kirche A.B. in Serbien beschreibt die Situation ihrer Kirche in der derzeitigen Coronakrise:
„Seit Mitte März hat jeder Bürger in Serbien über 65 Jahren ein strenges Ausgeh- und Kontaktverbot. Wir haben in der Slowakischen Ev. Kirche A.B. in Serbien 21 Pfarrerinnen und Pfarrer. Sieben sind über 65 und schon Rentner, die jedoch aufgrund des Pfarrermangels immer noch im Dienst sind. Sie dürfen aber nicht raus. D.h., dass die restlichen 14 bei eventuellen Begräbnissen einspringen müssen.
Ganz Serbien war praktisch bis zum 27. April 2020 wirtschaftlich lahm gelegt. Sämtliche Angestellte waren per Home-Office aktiv. Wenn man Glück hatte, konnte man per E-Mail bei einem der Stadtämter oder Ministerien etwas erreichen. Die Ämter, die offen hatten, haben strenge Sicherheitsmaßnahmen eingeführt. Vor den Ämtern kam es zu langen Schlangen von Menschen mit Schutzmasken und Handschuhen. Es gibt immer noch eine Ausgangssperre, die jetzt von 18 bis 5 Uhr morgens gilt.
So wie sämtliche öffentliche Veranstaltungen abgesagt wurden, so mussten auch wir unsere Gottesdienste absagen, denn es dürfen nicht mehr als zwei Personen in einem geschlossenen Raum sich aufhalten. Für unsere Kirchenmitglieder und Pfarrer ist das eine harte Zeit. Aber wir haben dank digitaler Technik versucht, Kirchenleben und Gottesdienste zu organisieren. Die Pfarrer haben die Gottesdienste per youtube gesendet, so dass man sich praktisch jeden Sonntag mehrere komplette Gottesdienste ansehen kann. Zudem waren alle sowohl telefonisch als auch persönlich, die die raus durften, mit der Gemeinde in Kontakt und zur Stelle.
Die Frauenkreise haben sich gleich organisiert und sogenannte Sozial- bzw. Erste-Hilfe-Päckchen „gebastelt“ und an die Senioren und Alten in der Gemeinde verteilt (Schutzmaske, Desinfektionsmittel, Lebensmittel, u.ä.), denn diese dürfen ja nicht unter die Leute.“
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