Der Gekreuzigte (Ort: EKD-Büro in Brüssel)

Das Coronavirus hat die Welt verändert. Der Alltag ist ein anderer geworden, die Menschen mehr auf sich selbst gestellt – weltweit. Karfreitag ist zu spüren. Heute deshalb ein Gebet zum Karfreitag:

Jesus Christus, heute schauen wir auf das Kreuz. Es erinnert uns an die dunkle Seite des Lebens, an das Bittere und Schmerzliche, an Angst und Trauer, an Einsamkeit und Verrat, an Ungerechtigkeit und Lüge, an alles Harte und Grausame, das wir Menschen anderen Menschen anzutun in der Lage sind.

Gott, dieses düstere Zeichen ist zum Zeichen deiner Liebe geworden. Du willst uns nicht erschrecken mit Härte und Grausamkeit, sondern nahe kommen mit der Hoffnung, die auch im Kreuz steckt: der Hoffnung auf neues Leben.

So wenden wir uns an Dich: Alles ist so ungewohnt in diesem Jahr. Weltweit können viele Christen nicht mehr zusammenkommen, um sich im Gottesdienst stärken zu lassen. Mit ihnen allen sind wir im Glauben verbunden.

Du bist die Quelle des Trostes, Kraft und Licht unseres Lebens.

Wir bringen vor Dich die Sorge der Menschen in allen unseren Partnerkirchen weltweit, die nicht wissen, wie es weitergehen soll, die sich sorgen, weil die Gesundheitsversorgung nicht gut ist. Lass uns sie alle nicht vergessen bei all den Sorgen, die wir haben.

Dort wo jetzt schon Hunger und Durst, Armut und Elend herrschen – in Syrien oder in Venezuela oder in den Flüchtlingslagern in Griechenland – O Gott – wir bangen um sie, die schutzlos ausgeliefert sind.

Segne die Politikerinnen und Politiker, die jetzt mit Weitblick handeln, und Notprogramme organisieren.

Stärke die Bereitschaft zum Teilen und zur Solidarität!

Steh den Ärztinnen und Ärzten, Pflegerinnen und Pflegern bei, die mitten im größten Elend Menschenleben retten.

Gott, lass uns deine Nähe spüren, stärke den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, schenke uns Vertrauen und Hoffnung für das Leben.

Vaterunser…

Amen.