Osterfest in Matanzas / Kuba |
Die Moderatorin der Presbyteriansichen Kirche auf Kuba Dora Arce Valentín schreibt inmitten der Coronakrisenzeit zu Ostern:
„Wir leben in schwierigen Zeiten – weltweit und auch hier auf Kuba. Ein Virus hat uns ausgebremst. Alles, was uns Sicherheit gab, was wir zu kontrollieren glaubten und für normal hielten, wurde gestört. Es ist, als hätte die Geschichte aufgehört und eine unbestimmte Pause gebracht. Vieles relativiert sich und der Mensch wird wieder wichtig. Und wir spüren, welche Bedeutung Ärzte haben und Menschen, die systemrelevant sind, die wir vorher nicht so gewürdigt haben. Sie sind in unserem täglichen Leben unverzichtbar. Wir erkennen, dass der Mensch nicht das Zentrum
des Universums ist. Ein unglaublich kleines Teilchen wie ein Virus verändert alles, ob im persönlichen Leben oder gemeinschaftlich. Es bringt all das ins Wanken, was wir bisher als Zeichen eines „guten Lebens“ angesehen haben. Wir müssen neu nachdenken über das, wie wir die Welt verstehen als Geschenk Gottes.
Wir sind als Kirche gefordert, die Hoffnung, die wir verkünden, zu leben. Die Quarantäne erleben wir wie eine Fortsetzung der Passionszeit. Wir sind aber gerufen, durch diese erzwungene Pause im Glauben zu gehen und in der Krise eine Chance zu sehen, um das zu prüfen, was wirklich wichtig ist im Leben. Und wir hoffen, dass wir durch diese erzwungene „besondere Pilgerzeit“ danach ein wirkliches Auferstehungfest feiern können, vereint in dem Glauben, der uns Mut macht für Veränderungen.
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