Rufina Rapp empfängt Gottesdienstbesucher |
„Im November ist es endlich soweit“, sagt Vikarin Rufina Rapp aus Nueva Toledo in Paraguay, als sie bei den Abkündigungen für ihren Ordinationsgottesdienst einlädt. Sie gehört zum letzten Jahrgang der berühmten ökumenischen theologischen Ausbildungsstätte ISEDET, die 2016 endgültig geschlossen wurde. Zuvor hatte die Igleisa Evangélica del Rio de la Plata (IERP) schnell noch ein Programm entwickelt, das neun Studierenden ermöglichte, Ihre Ausbildung noch mit Examen abzuschließen. So hatte die Kirche auf einmal neun Vikare, die in Gemeinden gesandt werden konnten. Viele übernahmen vakante Stellen, die schwer zu besetzen waren. So sind einige wie auch Rufina nach Paraguay gegangen.
„Nach einer kleinen Eingewöhnungsphase habe ich mich schnell an Paraguay und das etwas andere kirchliche Leben gewöhnt“, sagt Rufina. Inzwischen kann sie auch etwas Portugiesisch. Das wird hier in Nueva Toledo benötigt, denn die meisten Gemeindemitglieder sind Deutsch-Brasilianer, die sich hier, ca. 200 km westlich von der Hauptstadt Asunción, angesiedelt haben. Sie machten das Land urbar – was auch heißt, dass der Regenwald weichen musste. Inzwischen haben es die Kolonisten zu beschiedenem Wohlstand gebracht. Für sie gehört zu ihrem leben eine gute Kirchengemeinde dazu – und
Evangelische Kirche in Nueva Toledo |
natürlich der obligatorische Gemeindesaal, der eher an eine große Turnhalle erinnert. Diese Tradition der großen Säle haben sie aus Brasilien mitgebracht. Die Feste, die hier gefeiert werden, sind beliebt in der ganzen Umgebung. Zudem wird mit den Festen auch ein guter Teil des Gemeindehaushaltes finanziert.
80 Familien gehören zur Gemeinde in Nueva Toeldo. Insgesamt gibt es vier Predigtorte der Gemeinde: Nueva Toledo, Capi’i veve, Guajhory und Campo 9.
Gemeinde- und Festsaal in Nueva Toledo |
Die Gemeinde hat in den vergangenen Jahren große Anstrengungen auf sich genommen, um ihre Gemeindezentren zu stärken. Auch ein Auto für den Pfarrer wurde angeschafft. „Die Gemeinde hat Chancen, weiter zu wachsen”, sagt Ruffina, die an jedem Wochenende ca. 240 km zurücklegen muss für ihre Gemeindearbeit – und das auf Schotter- und Sandpisten. Wenn es regnet, sind einige Orte nicht zu erreichen.
Um die Gemeinde in Nueva Toledo zu stärken, sollte das Gemeindehaus fertiggestellt werden. Mit eigenen Mitteln konnte ein Rohbau errichtet werden. Es fehlen jedoch die abschließenden Arbeiten wie das Verputzen der Wände und das Fliesen des Fußbodens. Zudem mussten Tore und Fensterläden eingebaut werden, um den Saal zu sichern. dafür wurden insbesondere die Mittel des GAW aus dem Projektkatalog 2015 in Höhe von 9.000 Euro verwendet.
Die Gemeinde bedankt sich sehr für die erhaltene Unterstützung. „Für uns ist dieses Gemeindehaus sehr wichtig, damit sich alle Familien treffen können”, sagt Ruffina
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