Pfrn. Hanna Schramm mit dem GS des GAW Pfr. Enno Haaks |
Seit fünf Jahren ist Hanna Schramm Pfarrerin in Santiago de Chile. Sie ist die erste ordinierte Pfarrerin in der Iglesia Luterana de Chile (ILCH) – eine der beiden lutherischen Kirchen in Chile, die nach dem Militärputsch 1973 entstanden sind. Bis heute ist es nicht gelungen die damalige Kirchenspaltung zu überwinden. Vor Kurzem ist der Versuch ein Verbindungsmodell zu schaffen gescheitert. Es sah vor, ein Kirchendachverband zu gründen mit zwei Synoden. Das wäre ein erster konkreter Schritt aufeinander zu gewesen. Folge ist, dass dadurch eine Gemeinde in Concepción ihre Mitgliedschaft in der kleineren lutherischen Kirche der Iglesia Ev. Luterana de Chile (IELCH) ruhen läßt. Sie waren sehr daran interessiert, dass beide Kirche strukturell zusammenkommen. Die Gründe, dass das gemeinsame Projket aus ILCH und IELCH nicht geklappt hat sind vielschichtig und hängen auch mit den gesellschaftlichen Herausforderungen des Landes zusammen.
Hanna konnte dank der Unterstützung des GAW in der ILCH ein Vikariat absolvieren, dass sie nach Beendigung ihres Theologiestudiums in Leipzig in Santiago durchführen konnte. Sie hatte einige Herausforderungen zu überwinden, denn damals gab es von einigen Pfarrern der ILCH Gegenwind, die gegen die Frauenordination waren. Das hat sie durchgehalten und wurde nach dem Vikariat Pfarrerin in der großen Erlösergemeinde in Santiago. Mit zwei Kollegen arbeitet sie zusammen. Die Erlösergemeinde ist die größte Gemeinde der ILCH. Die ersten Versuche einer Gemeindegründung in der Hauptstadt Chiles gehen in das Jahr 1867 zurück. Über regelmäßige Gottesdienste wird ab 1885 berichtet. Ein Jahr später erfolgt schließlich die Gemeindegründung und 1899 wird die eigene Kirche eingeweiht.
Heute gehören 800 Familien zur Gemeinde. Es gibt eine Filialgemeinde im Norden der Stadt, wo inzwischen die meisten Gemeindeglieder wohnen.
Es gibt ein reiches und aktives Gemeindeleben von der Kinder- und Jugendarbeit über die Arbeit mit jungen Erwachsenen bis hin zu verschiedensten Bibelgruppen. Nach wie vor wird in der Gemeinde in Spanisch und Deutsch gearbeitet. Dass eine Pfarrerin in der Gemeinde arbeitet hat etwas verändert. Die Frauenordination wird nicht mehr in Frage gestellt. Auch spricht Hanna andere Menschen an und gewinnt sie so für die Gemeinde.
Hanna hat den Schritt nach Chile nicht bereut. Sie ist mit einem Chilenen verheiratet und hat inzwischen zwei Kinder.
Gut, dass das GAW sie auf ihrem Berufsweg unterstützen konnte. Und schön ist es, dass sie den Kontakt hält.
Das GAW unterstützt in diesem Jahr den Umbau des Gemeindesaales ihrer Erlösergemeinde. 30 Jahre lang wurde daran nichts getan. Eine Sanierung, neues Mobiliar und die Umgestaltung des Gemeindesaals in einen Mehrzwecksaal sind dringend notwendig. Die Einrichtung einer mobilen Trennwand mit guter Isolierung soll weiteren Raum schaffen.
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