Hans Katz (1900-1974) |
Als Hanz Katz seinen Dienst als GAW-Präsident im Jahre 1968 antrat schrieb er ein Jahr später – vor 50 Jahren – folgende Worte im GAW-Blatt vom April 1969. Auch heute durchaus lesenswert und aktuell:
„In der Diaspora ist der einzelne Christ ständig nach dem Grund seines Glaubens und seiner fröhlichen Hoffnung gefragt und angehalten, sich Rechenschaft über diesen Glauben zu geben…
Bei aller Wandlung bleibt die unaufgebbare Aufgabe des GAW die Verkündigung des Evangeliums und die Gründung der Gemeinden auf das Evangelium Jesu Christi. Darin wird der ökumenische Charakter dieses Werkes, den es von Anfang an hatte, deutlich. Es gilt theologisch zu sehen und deutlich zu machen, dass wir Menschen … allein von der freien Gnade Gottes in Jesus Christus leben…
Die Kirchen müssen alle Kraft daran setzen, dass sie nicht durch den Druck von außen her zu Sozialinstitutionen werden. Da die theologische Arbeit, die der Ökumenismus stellt, sehr viel zeit, Geduld und Kraft erfordert, weicht man auf den sozialen Sektor aus, der der Welt einleuchtend zu machen ist und auf dem man ohne Schwierigkeiten zusammenarbeiten kann. Wenn wir aber vergessen, dass es Brot für die Welt ohne das „Brot der Welt in der Krippe von Bethlehem“ nicht geben kann , werden wir kläglich Schiffbruch leiden. Das GAW hat und wird es nie vergessen, dass es vom Brot in der Krippe zu Bethlehem lebt und dieses Brot auszuteilen hat. Hier ist der Quellort wahrer Diakonie, die nicht verstopft werden darf. …
Das GAW kann nicht ein Kirchbauverein sein… Wir mühen uns um den Bau von Gemeindezentren und auch um die Einrichtung von diakonischen Diensten und Stationen und Unterrichtmöglichkeiten. Alles was eine Gemeinde zum Leben braucht, wird von uns ins Blickfeld genommen. Dafür benötigen wir die Liebe und Hilfe der Gemeinden, die uns nicht ohne Information und Werbung in den Schoss fällt.“
Hans Katz studierte Theologie in Heidelberg, Tübingen und Marburg. Er war Pfarrer der Badischen Landeskirche. 1935 wurde er Dekan in Lörrach, 1946 Mitglied des Oberkirchenrates in Karlsruhe, ab 1958 ständiger Vertreter des Landesbischofs. Von 1968-1974 war er Präsident des GAW der EKD in der Bundesrepublik Deutschland.
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