Kirche und Gemeindeleben in Litkowka |
Das Dorf Litkowka liegt nördlich von Omsk in der sibirischer Taiga. Für die 390 km braucht man gute fünf Stunden im Winter. Im Sommer kann es viel länger dauern. Die letzten 90 km verwandeln sich dann in eine glitschige Lehmstraße – die manchmal nicht befahrbar ist. Im Winter nennen die Bewohner diese Straße weiße Autobahn. Eine schöne unberührte Natur ist dann in einem weißen Schneepelz versteckt. An dieser Schönheit können die Augen sich kaum satt sehen.
Das Dorf wurde von den Deutschen aus Wolynien in der Ukraine im Jahre 1899 gegründet. Warum hier? Das weiß keiner so genau. Aber wahrscheinlich hat der Zar sie hier angesiedelt. Die Dorfbewohner leben in schmucken Holzhäusern. Es gibt hier genug Holz, denn überall ist Wald. Ab und zu sieht man Felder und sonst viel Sumpf.
Die Bewohner leben von der Landwirtschaft, die auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hier noch gut läuft. Viele Kolchosen der damaligen Zeit sind verschwunden. Hier nicht. Trotz der Entfernung und Schlammstraße wird jeden Tag aus dem Dorf Milch in die Stadt Tara (90 km entfernt) transportiert. Es gibt keine Möglichkeiten, im Dorf die eigene Produktion (Milch, Fleisch) zu verarbeiten. Dadurch sind die Monatslöhne sehr niedrig: 6000-8000 Rubel (80 bis 110 €). Heute leben 420 Menschen hier und es gibt eine Schule und sogar ein kleines Museum.
Im Gottesdienst an einem normalen Sonntag kommen 60 Erwachsene und 15 Kinder in die schöne Holzkirche. Das sind 18 % der Bewohner. Ein motivierendes Zeichen für die Verantwortlichen der Evangelischen Lutherischen Kirche im Ural, Sibirien und fernen Osten (ELKUSFO) Bischof Scheiermann und Propst Winogradow. Beide besuchten vor Kurzem die Gemeinde und berichteten über ihren Besuch vor Ort.
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