Sehnsucht nach Frieden für Kolumbien 

Am 17. Januar  hatte ein Mann ein mit Sprengstoff beladenes Auto auf das Gelände der Polizeiakademie General Santander in Bogotá gesteuert und zur Explosion gebracht. Bei dem Anschlag kamen mehr als 21 Menschen ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Der Attentäter – ein  Mitglied der Guerillaorganisation ELN – kam selbst ums Leben. Die Friedensverhandlungen in Havanna wurden in der Folge ausgesetzt.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche von Kolumbien (IELCO) zeigt sich besorgt um die zunehmende Gewalt. „Wir solidarisieren uns mit den Opfern des Attentats. Wir lehnen jede Form von Gewalt ab, schreibt Bischof Atahualpa Hernández.“Wir sind besorgt um die zunehmende Gewalt gerade auch gegenüber von Menschenrechtsverteidigern. Wir fordern Wahrheit und Gerechtigkeit angesichts dessen, was im Land vor sich geht. Wir beten, dass die Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien wieder aufgenommen werden.“

Ebenso äußert sich die katholische  Kirche in Kolumbien. Angesichts von 172 Toten im vergangenen und bereits sieben Morden in diesem Jahr ist Sozialbischof Hector Fabio Henao besorgt: „Die Situation ist sehr besorgniserregend und schwerwiegend. Das Problem muss dringend gelöst werden.“ Durch den Friedensprozess mit der ehemaligen Guerillaorganisation FARC sei in einigen Gebieten des Landes ein Machtvakuum entstanden, in dem nun andere bewaffnete Gruppen die Macht übernehmen wollten, sagte Henao. Auch der Drogenhandel sei eine Ursache für die anhaltende Gewalt.

Ende 2016 hatte sich die Regierung des damaligen Präsidenten Juan Manuel Santos mit der linksgerichteten FARC-Guerilla auf einen Friedensvertrag verständigt. Inzwischen hat sich die FARC in eine politische Partei umgewandelt.

Die Situation in der Region wird verschärft durch die Not in Venezuela und die vielen Flüchtlinge, die sich in Kolumbien aufhalten. Die Region braucht unsere Aufmerksamkeit, unser Gebet und unsere Partnerkirchen unsere Solidarität!