Mitarbeiter auf dem Bauernhof der Diakonie

Am 14. April startet die #WochefürdasLeben. Damit werben die evangelische und katholische Kirche seit 1994 gemeinsam für die Schutzwürdigkeit des menschlichen Lebens in allen seinen Phasen. Die Aktion beginnt immer zwei Wochen nach Ostersamstag und dauert sieben Tage.

Um den Schutz und die Würde des menschlichen Lebens geht es auch bei einem besonderen Projekt der GAW-Frauenarbeit in diesem Jahr, das von der Diakonie Kosovo verantwortet wird. Auf einem von der Diakonie getragenen Bauernhof sind sieben der elf Mitarbeitenden Menschen mit Behinderungen. Ihnen eine Chance zu geben ist Ziel des integrativen Projektes.

Die Geschichte des Projekts der Evangelischen Diakonie in Mitrovica im Kosovo beginnt mit einer Begegnung. Der Bürgermeister von Mitrovica war 2011 auf einem Deutschlandbesuch, begleitet vom Diakon Bernd Baumgarten aus Trier. Eine der Stationen der damaligen Reise war eine Werkstatt für Behinderte. „So etwas brauchen wir im Kosovo auch!“, entfuhr es spontan dem Bürgermeister. Gesagt, getan: Die Kommune stellte sieben Hektar Land zur Verfügung. Bernd Baumgarten und Nysret Krasniqi, die beiden heutigen Diakoniechefs, ergriffen

Verkauf der Ernteprodukte 

sofort die Chance und eröffneten nur vier Monate später die Farm.

Heute funktioniert die Farm der Diakonie auf den ersten Blick wie ein ganz normaler Bio-Bauernhof. Neben den 2 000 Hühnern gibt es Gänse und Ziegen, außerdem werden Gurken, Paprika und Zwiebeln angebaut. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – behindert oder nicht- kennen alle ihre Verantwortlichkeiten: Ställe ausmisten, Tiere füttern, Küken versorgen, putzen, Nachtwache halten. Die Angestellten haben ein geregeltes Einkommen – ein seltenes Glück im Kosovo.

Die Stadt Mitrovica liegt direkt auf der Konfliktlinie zwischen Kosovo-Albanern und Serben. Daraus erwachsen weitere Aufgaben für die Diakonie Kosovo: ein multiethnisches Jugendzentrum, ein Trauma-Therapiezentrum, einen Montessori-Kindergarten, eine Beratungsstelle für Rückkehrer und Abgeschobene sowie ein Ausbildungszentrum. Insgesamt hat die Diakonie Kosovo 85 Mitarbeiter.

 


Im Ausbildungszentrum der Diakonie erlernen jährlich rund 600 junge Menschen einen handwerklichen Beruf, der ihnen eine Perspektive in ihrer Heimat eröffnet. Der Ruf der Ausbildungsstätte ist sehr gut. Sogar Roma, die von der Gesellschaft sonst vielfach benachteiligt werden, haben gute Chancen, dank Ausbildung in begehrten Berufen wie Elektrotechniker Einkommen und Anerkennung zu erlangen.

Der Großteil der Mitarbeiter der Diakonie sind Muslime. Durch ihren christlichen Arbeitgeber bekommen sie ein positives Bild vom christlichen Glauben. Auch hier leistet die Diakonie eine wichtige Friedensarbeit.

Mit ihrem Jahresprojekt 2018 im Kosovo möchte die Frauenarbeit im GAW helfen, dem Biobauernhof der Diakonie in Mitrovica einen gebrauchten Traktor und dem Montessori-Kindergarten Spielzeug und Möbel zu kaufen.

Helfen Sie mit: http://www.gustav-adolf-werk.de/spenden.html

unter Stichwort „Jahresprojekt Frauenarbeit“