Vertreter der drei armenischen Kirchen vor dem
zerstörten Altersheim (2.v.l. H. Selimian) |
Die Kämpfe im Norden Syriens um die Region von Afrin haben Auswirkungen auf die Situation in der rund 60 Kilometer entfernten Stadt Aleppo. Vor Kurzem sind dort erneut Raketen in das christliche Armenierviertel abgeschossen worden. Ungewiss ist, ob die Lage in Aleppo einigermaßen sicher bleibt. „Wir hoffen und beten, dass die Kämpfe in Aleppo nicht wieder aufflammen“, sagt Pfarrer Haroutune Selimian.
Aus der Afrin-Region kommen Flüchtlinge an, die in der Stadt versorgt werden müssen. Daran beteiligt sich u.a. die armenisch-evangelische Bethelgemeinde um Pfarrer Haroutune Selimian. Auf der anderen Seite verlassen kurdische Kämpfer Aleppo und ziehen Richtung Norden, um ihre kurdischen Landsleute bei den Kämpfen gegen das türkische Militär zu unterstützen.
Das Innere des zerstörten Altersheimes |
Dass kurdischen Kämpfer Aleppo verlassen haben, hat direkte Auswirkungen auch auf die armenisch-evangelische Gemeinde. Vor wenigen Tagen wurde der armenisch-orthodoxen, der amernisch-katholischen und der armenisch-evangelischen Gemeinde ihr Altersheim zurückgegeben. Es war in den 1930er Jahren errichtet worden und die Kirchen hatten es bis zum Ausbruch des Krieges gemeinsam betrieben. Fünf lange Jahre war das Haus besetzt gewesen. Die alten, hilfsbedürftigen Menschen hatten das Haus verlassen müssen. Die letzten zwei Jahre war es in der Hand kurdischer Kämpfer.
In völlig zerstörtem Zustand wurde das Altersheim nun den drei christlichen Denominationen zurückgegeben. Noch ist unklar, ob un wann es saniert werden kann. Denn dafür sind erhebliche finanzielle Mittel nötig. „Wir sind aber dankbar, dass wir jetzt wieder in Besitz des Hauses sind“, sagt Haroutune Selimian. „Wir werden in den kommenden Monaten überlegen, wie wir mit dem Gebäude weiter umgehen, und ob eine komplette Sanierung umsetzbar ist. Das Gebäude befindet sich in einer Gegend Aleppos, die von Zerstörung sehr stark betroffen ist.“
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