„Mediterranean Hope“ heißt eine Initiative der evangelischen Kirchen in Italien (FCEI) und der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio. Die Initiative ist auf verschiedene Weise in der Flüchtlingshilfe aktiv. Über die humanitären Korridore sind bis jetzt tausend geflüchtete Afrikaner und Syrer vom Libanon nach Italien eingereist, um dort ein humanitäres Visum zu beantragen. Durch dieses Projektsoll die lebensgefährliche Flucht über das Mittelmeer vermieden und den Schleusern die Geschäftsgrundlage entzogen werden.

Besonders schutzbedürftige Menschen wie unbegleitete Minderjährige, allein reisende Frauen mit kleinen Kindern oder Kranke sind dabei im Blick. »Ziel ist außerdem, die Einreise nach Italien auf sichere Art und Weise auch für alle anderen zu gewährleisten, denn wer ein humanitäres Visum erhält, wird vorher genau kontrolliert«, erläutert Pastor Jens Hansen von der Tavola Valdese. Die beteiligten Kirchen haben sich gegenüber dem italienischen Staat verpflichtet, ein halbes Jahr für die Eingereisten zu sorgen. 

An diese beispielhafte Hilfe, die gleichzeitig ein politisches Signal ist, will die Waldensergemeinde in Messian auf Sizilien mit einem Projekt Ende diesen Jahres anknüpfen. Über „Mediterranean Hope“ sollen drei Familien gefunden werden. Voraussetzung ist, dass sie in ihrer Heimat in der Landwirtschaft tätig waren. In einem ersten Jahr sollen sie die italienische Sprache lernen und psychologische Hilfe erhalten. Im zweiten und dritten Jahr soll mit Hilfe der Präfektur ein Ort gefunden werden, wo sie sich ansiedeln und Land zum Bewirtschaften erhalten können. Durch italienische Fachkräfte sollen sie angeleitet werden, ihr Land zu bebauen.

Das Projekt will der Landflucht etwas entgegensetzen und zeigen, dass man im Süden Italiens von seiner Hände Arbeit leben kann. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. Dörfer leeren sich. Das Land verödet. „Das kann doch eine Chance sein auch für die Menschen, die alles verloren haben. Und gleichzeitig hilft es der Region“, so Pastor Hansen. Mit Politikern wurde Kontakt aufgenommen. Es sieht so aus, dass das Projekt bald starten kann. Die Begleitung durch die Kirchengemeinde in Messina ist jedenfalls sicher.